Charakteristisch für die Grabausstattungen der frühkeltischen Eliten sind insbesondere reich mit Punzmustern verzierte Arm- und Halsringe, Nadeln und in großer Zahl auftretende kleine Ringe des Kopfschmucks.
In den letzten Jahren kamen neue Funde und neue Forschungsmethoden hinzu, die im Vortrag vorgestellt werden. Im Zentrum stehen Fragen zu den Techniken der Goldbearbeitung, zur Herkunft des Goldes und zu funktionalen Interpretation der Goldobjekte. Dies gibt Einblicke in technische Traditionen, aber auch in Innovationen durch Kontakte zu Kulturen südlich der Alpen.
Eintritt: 4,00 € / Mitglieder 3,00 € (Mitgliedsausweis bitte an der Kasse vorlegen)
Anmeldung: nicht erforderlich
Tübingen
Dr. Jörg Bofinger, Lea Valcov M.A und Dr. Marc Heise
Archäologische Forschungen in Ammerbuch-Reusten – Von den ersten Bauern und früher Metallnutzung
Dr. Jörg Bofinger ist Referatsleiter prähistorische Archäologie und Fachgebietsleiter Steinzeit (LAD) und Mitglied im Beirat der Gesellschaft für Archäologie; Lea Valcov M.A. ist Grabungstechnikerin und leitete die Ausgrabungen der Ehrenamtsgrabung "Ammerbuch-Reusten" vor Ort (LAD); Dr. Marc Heiseist stellvertretender Fachgebietsleiter Metallzeiten und Fachreferent Metallzeiten (LAD) und ebenfalls Mitglied im Beirat der Gesellschaft für Archäologie.
Seit Ende 2021 fand das → "Ehrenamtsprojekt Ammerbuch-Reusten" unter Beteiligung zahlreicher Ehrenamtlicher und Freiwilliger statt, die sich über die von der Gesellschaft für Archäologie bereitgestellte Kommunikationplattform "Moodle" organisiert haben. In diesem Jahr wird es beendet.
Eine Zusammenfassung des 3-jährigen Grabungsprojektes mit einer Präsentation der bisher erzielten Forschungsergebnisse aus dem Umland des Kirchberges steht im Fokus des Vortrages.
Veranstalter: Regierungspräsidium Tübingen und Landesamt für Denkmalpflege
Dr. Jörg Bofinger, Lea Valcov M.A und Dr. Marc Heise
Drei Jahre Ehrenamtsgrabung – Forschungen im Umland des Kirchberges von Reusten
Dr. Jörg Bofinger ist Referatsleiter prähistorische Archäologie und Fachgebietsleiter Steinzeit (LAD) und Mitglied im Beirat der Gesellschaft für Archäologie;Lea Valcov M.A. ist Grabungstechnikerin und leitete die Ausgrabungen der Ehrenamtsgrabung "Ammerbuch-Reusten" vor Ort (LAD); Dr. Marc Heiseist stellvertretender Fachgebietsleiter Metallzeiten und Fachreferent Metallzeiten (LAD) und ebenfalls Mitglied im Beirat der Gesellschaft für Archäologie.
Seit Ende 2021 fand das → "Ehrenamtsprojekt Ammerbuch-Reusten" unter Beteiligung zahlreicher Ehrenamtlicher und Freiwilliger statt, die sich über die von der Gesellschaft für Archäologie bereitgestellte Kommunikationplattform "Moodle" organisiert haben. In diesem Jahr wird es beendet.
Eine Zusammenfassung des 3-jährigen Grabungsprojektes mit einer Präsentation der bisher erzielten Forschungsergebnisse aus dem Umland des Kirchberges steht im Fokus des Vortrages.
Ort: Zehntscheuer Ammerbuch-Reusten, Rottenburger Str. 4, 72119 Ammerbuch (direkter Zugang zwischen Kelter-Kirche und dem Backhaus an der Rottenburger Straße, Ecke Jesinger Straße)
Beginn: 19:00 Uhr
Eintritt: frei
Anmeldung: nicht erforderlich
Online
Gesellschaft für Urgeschichte (GfU) und Urgeschichtliches Museum Blaubeuren (urmu)
Online-Vortragsreihe vom 21.11.24 -13.03.25 (GfU und urmu, Blaubeuren)
In den Wintermonaten 2024/25 wird wieder die beliebte Vortragsreihe zu Grundlagen in Archäologie und Urgeschichte statt. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gesellschaft für Urgeschichte e.V. (GfU) und des Urgeschichtlichen Museums Blaubeuren (urmu).
Alle Vorträge finden ausschließlich online von 19:00 bis ca. 21:00 Uhr statt.
Referentinnen und Referenten, Termine und Themen
21. November 2024: Dr. Susanne Münzel: Die Archäozoologie der Gnirshöhle und die Domestikation des Wolfes.Mehr
12. Dezember 2024: Dr. Sibylle Wolf: Techniken der altsteinzeitlichen Höhlenmalereien am Beispiel der Grotte "Chauvet" (Frankreich).Mehr
09. Januar 2025: Dr. Frank Moseler: Schöner Wohnen am Mittelrhein. Gönnersdorf und Andernach vor 16.000 Jahren.Mehr
30. Januar 2025: Dr. Michael Rappenglück: Inspiration Himmel im Jungpaläolithikum. Gestirne geben Takt, Orientierung und Weltverständnis.Mehr
20. Februar 2025: PD Dr. Miriam Haidle: Aufbruch ins Unbekannte. Frühe menschliche Ausbreitungen.Mehr
13. März 2025: Dr. Jesper B. Pedersen: Die Hamburger Kultur. Pioniere in unbekannten Landschaften in Zeiten des Klimawandels.Mehr
Dr. Ludwig Husty ist Kreisarchäologe im Landkreis Straubing-Bogen, Bayern.
Der Inhalt eines auf den ersten Blick unspektakulären Kartons, der dem Kreisarchäologen des Landkreises Straubing-Bogen Mitte November 2022 ausgehändigt wurde, führte zu einer der außergewöhnlichsten Entdeckungen der bayerischen Archäologie der letzten Jahrzehnte. Das figuralverzierte Bronzegefäß ist das bislang einzige eisenzeitliche derartig gestaltete Prunkgefäß nicht nur Bayerns sondern auch Deutschlands.
Nach einer im Frühjahr 2023 durchgeführten Nachgrabung stammt es aus einem außerordentlich reich ausgestatteten frühlatènezeitlichen Fürstengrab. Etruskisches Trinkgeschirr, besonders verzierte Keramik, unbekannte Eisenobjekte, Gold sowie weitere ungewöhnliche Beigaben verweisen damit auf einen Bestattungsplatz eines Angehörigen einer bis dahin in Ostbayern unbekannten frühlatènezeitlichen Elite.
Im Anschluss sind Sie zu einem kleinen Umtrunk eingeladen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Veranstalter: Landesamt für Denkmalpflege, Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V. und Förderkreis Archäologie in Baden
Thomas Hoppe M.A., Referatsleiter Vorrömische Metallzeiten, Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
In der Vorgeschichtsforschung gelten Objekte aus Gold als Indiz von Reichtum und Macht. So verwundert es kaum, dass die Pioniere der Archäologie, als sie im 19. Jahrhundert reich mit Gold ausgestattete frühkeltische Gräber aufdeckten, diese als Grablegen von „Fürsten” deuteten.
Der Vortrag präsentiert die wichtigsten Schlüsselfunde und Entwicklungslinien der Erforschung und Analyse frühkeltischer Goldobjekte, imvon der ersten Erwähnung eisenzeitlicher Goldfunde im 16. Jahrhundert bis zu aktuellen Forschungsergebnissen mit modernsten Untersuchungsmethoden.
Eintritt: 4,00 € / Mitglieder 3,00 € (Mitgliedsausweis bitte an der Kasse vorlegen)
Anmeldung: nicht erforderlich
Schwäbisch Gmünd
Andreas Schaflitzl, M.A.
Grenze in Bewegung – Neue Forschungen am Limes in Schwäbisch Gmünd und darüber hinaus
Ein Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe 2024 "Geheimnisvolle Vergangenheit - Moderne Archäologie. Entdecken - Bergen - Restaurieren" in Schwäbisch Gmünd.
Andreas Schaflitzl M.A. ist Leiter des Limes-Informationszentrums Baden-Württemberg, Aalen.
Seit den Publikationen der Reichs-Limeskommission vor hundert Jahren gilt der Limes in seinen Grundzügen als bekannt. Doch diese Untersuchungen haben nur die Grundlage für weitere Forschungen gelegt. Im Zuge des Monitorings am UNESCO Welterbe wurden seit 2020 im Ostalbkreis neue Kastelle und Wachttürme entdeckt. Westlich von Schwäbisch Gmünd wurde die Limeslinie sogar verschoben. Diese Erkenntnisse wurden hauptsächlich durch den Einsatz geophysikalischer Methoden gewonnen. Aber auch klassisch mit dem Spaten konnten bei archäologischen Grabungen neue Erkenntnisse gewonnen werden.
Der Vortrag soll einen Einblick geben über die Arbeit am Limes und mit welchen Überraschungen der Limes nach mehr als hundert Jahren Forschung aufwarten kann.
Zu Wagen und per pedes – frühkeltische Wegtrassen im Hegau
Ein Vortrag im Rahmen unserer Vortragsreihe 2024/25: "Handel, Verkehr, Kommunikation – Wege und Transport in der Vor- und Frühgeschichte nordwestlich der Alpen".
Handel, Verkehr und Kommunikation stehen in enger Beziehung zueinander und sind im archäologischen Kontext an vielen Stellen nachweisbar. Viele Objekte und Materialien, die eine weite Reise bis zu ihrem Fundort hinter sich haben, setzen uns in Erstaunen. Um schneller voranzukommen und größere Mengen zu transportieren, wurde das Rad erfunden, Flüsse mit Schiffen und Straßen mit Karren befahren. Bis heute ist der Handel verbunden mit Innovation, Verkehrs- und Transportwegen und der Kommunikation mit fernen Ländern und Völkern.
Dr. Jürgen Haldist Kreisarchäologe am Landratsamt Konstanz.
Antiker Wege- und Straßenbau wird meist mit den Römern in Verbindung gebracht. Ältere befestigte Wegabschnitte konnten nur selten nachgewiesen werden, vorwiegend bei Ausgrabungen in Mooren und Feuchtgebieten, in denen Bohlenwege oder ähnliche Konstruktionen entdeckt wurden. Im Landkreis Konstanz kamen in den vergangenen Jahren bei größeren Flächengrabungen nun mehrere straßenartige Strukturen der älteren Eisenzeit auf Mineralböden zutage.
Der Referent stellt in seinem Überblicksvortrag die Befunde näher vor und gibt spannende Einblicke in diese Infrastrukturmaßnahmen der frühen Kelten im Hegau.
Veranstalter: Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V. in Kooperation mit dem Landesmuseum Württemberg
Ort: Landesmuseum Württemberg, Reinhold Würth Saal, Altes Schloss - Schillerplatz 6, 70173 Stuttgart und Online
Teilnahme: kostenfrei - um eine Spende zur Kostendeckung wird gebeten (Stichwort: Vortragsreihe 2024/25)
Hinweis: Die Veranstaltung wird als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Der Präsenzvortrag wird dabei zeitgleich als Live-Stream im Internet über ClickMeeting übertragen aber nicht aufgezeichnet.
Online-Anmeldung
Falls Sie nicht in Präsenz teilnehmen können, nutzen Sie möglichst bis 1 Tag vor Beginn des Hybrid-Vortrags das nachfolgende Formular für Ihre Anmeldung. Es enthält alle 5 Vorträge der Vortragsreihe. Sie erhalten automatisch eine Eingangsbestätigung mit einem Link und ggf. eine Event-ID zur jeweiligen Veranstaltung an Ihre angegebene E-Mail-Adresse. Vielen Dank.
+++ die Freischaltung des Online-Formulars zur Anmeldung erfolgt Ende Januar 2025 (ca. 1 Woche vor Beginn des ersten Online-Vortrags) +++
Römische Amphoren als zentrale Elemente von Handel, Verkehr und Kommunikation
Ein Vortrag im Rahmen unserer Vortragsreihe 2024/25: "Handel, Verkehr, Kommunikation – Wege und Transport in der Vor- und Frühgeschichte nordwestlich der Alpen".
Handel, Verkehr und Kommunikation stehen in enger Beziehung zueinander und sind im archäologischen Kontext an vielen Stellen nachweisbar. Viele Objekte und Materialien, die eine weite Reise bis zu ihrem Fundort hinter sich haben, setzen uns in Erstaunen. Um schneller voranzukommen und größere Mengen zu transportieren, wurde das Rad erfunden, Flüsse mit Schiffen und Straßen mit Karren befahren. Bis heute ist der Handel verbunden mit Innovation, Verkehrs- und Transportwegen und der Kommunikation mit fernen Ländern und Völkern.
PD Dr. Ulrike Ehmigist Leiterin der Arbeitsstelle des Corpus Inscriptionum Latinarum an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin und Privatdozentin für Archäologie und Geschichte der römischen Provinzen an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Wie keine andere antike Fundgattung repräsentieren Amphoren durch ihre fast ubiquitäre Produktion im Mittelmeerraum, ihre beispiellose Präsenz in Schiffswracks und die enorme Zahl ihrer Funde in den Gebieten nordwestlich der Alpen den Fernhandel in römischer Zeit. Sie erlauben nicht nur, Verkehrswege nachzuzeichnen, sondern stellen aufgrund ihrer Größe, Zahl und Merkmale auch die Frage nach Transportkapazitäten und der dafür notwendigen Infrastruktur.
Die Aufschriften auf den Amphoren, aus der die Forschung seit über 170 Jahren vor allem Information zum Inhalt der Behälter gewinnt, hatten in der Antike ganz spezifische Kommunikationsaufgaben.
Veranstalter: Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V. in Kooperation mit dem Landesmuseum Württemberg
Ort: Landesmuseum Württemberg, Reinhold Würth Saal, Altes Schloss - Schillerplatz 6, 70173 Stuttgart und Online
Teilnahme: kostenfrei - um eine Spende zur Kostendeckung wird gebeten (Stichwort: Vortragsreihe 2024/25)
Hinweis: Die Veranstaltung wird als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Der Präsenzvortrag wird dabei zeitgleich als Live-Stream im Internet über ClickMeeting übertragen aber nicht aufgezeichnet.
Online-Anmeldung
Falls Sie nicht in Präsenz teilnehmen können, nutzen Sie möglichst bis 1 Tag vor Beginn des Hybrid-Vortrags das nachfolgende Formular für Ihre Anmeldung. Es enthält alle 5 Vorträge der Vortragsreihe. Sie erhalten automatisch eine Eingangsbestätigung mit einem Link und ggf. eine Event-ID zur jeweiligen Veranstaltung an Ihre angegebene E-Mail-Adresse. Vielen Dank.
+++ die Freischaltung des Online-Formulars zur Anmeldung erfolgt Ende Januar 2025 (ca. 1 Woche vor Beginn des ersten Online-Vortrags) +++
Zum Rotenbachtal – Ein neuer Blick auf die Nahtstelle der Provinzen Obergermanien und Raetien
Ein Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe 2024 "Geheimnisvolle Vergangenheit - Moderne Archäologie. Entdecken - Bergen - Restaurieren" in Schwäbisch Gmünd.
Dr. Andreas Thielist Hauptkonservator und Fachbereichsleiter Provinzialrömische Archäologie im Referat Provinzialrömische, frühgeschichtliche, mittelalterliche und neuzeitliche Archäologie im Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen.
Das Rotenbachtal bei Schwäbisch Gmünd gilt seit den Forschungen der Reichs-Limeskommission als „Ende“ des Obergermanischen und „Beginn“ des Raetischen Limes. Das eher unscheinbare Seitental der Rems ist dabei gleichzeitig die einzige Stelle, an der die Grenze zwischen diesen beiden Provinzen exakt fassbar wird. Zu den archäologischen Strukturen, die hier einen Wechsel im Grenzsystem andeuten, zählen u. a. eine ungewöhnliche Konzentration von Kastellanlagen. So sind die beiden angrenzenden Kohortenkastelle Lorch und Schwäbisch Gmünd - Schirenhof lediglich sieben Kilometer Luftlinie voneinander entfernt und die beiden Kleinkastelle Kleindeinbach und Freimühle zu beiden Seiten des Rotenbachtales sogar nur einen Kilometer.
Eine Filmvorführung im Rahmen der Vortragsreihe 2024 "Geheimnisvolle Vergangenheit - Moderne Archäologie. Entdecken - Bergen - Restaurieren" in Schwäbisch Gmünd.
Da die römischen Truppen durch die kräftezehrenden Perserkriege geschwächt waren, nutzten in den Jahren 231 bis 234 n. Chr. Germanenstämme die Chance und drangen immer wieder und immer tiefer ins römische Imperium ein. Sie überfielen Kastellanlagen und Dörfer, plünderten und zerstörten wiederholt römische Siedlungen. Die Situation am Limes wurde so bedrohlich, dass sich Kaiser Alexander Severus und seine Mutter Iulia Mamaea an die Germanische Front begeben mussten, um der Lage Herr zu werden.
An diesem Punkt setzt der Film „A.D.235“ ein. Auch in den Kastellen in und um das heutige Schwäbisch Gmünd herrscht politische Umbruchstimmung, die marodierenden Germanenhorden und meuternde Militärs gefährden im harten germanischen Winter den Frieden an der Reichsgrenze. Die Situation am Limes spitzt sich immer weiter zu und die Legionen fordern den Krieg gegen die benachbarten germanischen Stämme. Doch ist ein militärischer Vergeltungsschlag die richtige Lösung?
Im Jahr 2006 trat die Stadt Schwäbisch Gmünd an die Hochschule der Medien in Stuttgart mit dem Wunsch heran, die römische Provinzgrenze in Form eines Medienprojektes zu präsentieren. Hochschul-Professor Stuart Marlow holte sich für den geplanten Film wissenschaftliche Unterstützung bei Prof. Dr. Markus Scholz, um die Handlung möglichst geschichtsnah wiedergeben zu können.
Im letzten Vortrag der Reihe → "Das Imperium am Abgrund" am Di, 25. März 2024 wird Prof. Scholz auf den Film eingehen und neueste Forschungen zu dem Thema darstellen.
Das Imperium am Abgrund – die Krise des 3. Jahrhunderts und der sogenannte Limesfall: Umbruch versus Transformation
Ein Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe 2024 "Geheimnisvolle Vergangenheit - Moderne Archäologie. Entdecken - Bergen - Restaurieren" in Schwäbisch Gmünd.
Prof. Dr. Markus Scholz ist Lehrstuhlinhaber am Institut für Archäologische Wissenschaften im Fach Archäologie und Geschichte der römischen Provinzen an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.
Das Römische Reich schlitterte im 3. Jahrhundert in eine tiefe politische Krise, die in manchen Reichsteilen tiefgreifende Konsequenzen zeitigte. So wandelte sich das Limesgebiet zwischen Rhein und Donau von einem prosperierenden Provinzterritorium zum Siedlungsgebiet der Alamannen. Von den scheinbar peripheren Grenzprovinzen gingen schwer kontrollierbare Dynamiken aus, deren Faktoren sich phasenweise wechselseitig verstärkten und in eine gefährliche Spirale mündeten: Bürgerkriege, erstarkende äußere Feinde, Vertrauensverlust in die politische Führung, Klimaschwankungen, Seuchen, Bevölkerungsverluste, Kriminalität und wirtschaftliche Rezession.
Am Ende war wenig wie vorher. Wie konnte es dazu kommen? Wie wirkten sich die Faktoren aus? Wie (über)lebten die Menschen damals? Wie begegnete man der Krise und wie wurde sie überwunden?
Der Vortrag gibt einen Überblick über eines der ereignisreichsten Jahrhunderte der europäischen Geschichte und beleuchtet Ursachen und Auswirkungen auf die römischen Provinzen am Rhein und an der oberen Donau.
Fernhandel im frühen Mittelalter – Der Austausch zwischen dem Mittelmeer und Südwestdeutschland in der Merowingerzeit
Ein Vortrag im Rahmen unserer Vortragsreihe 2024/25: "Handel, Verkehr, Kommunikation – Wege und Transport in der Vor- und Frühgeschichte nordwestlich der Alpen".
Handel, Verkehr und Kommunikation stehen in enger Beziehung zueinander und sind im archäologischen Kontext an vielen Stellen nachweisbar. Viele Objekte und Materialien, die eine weite Reise bis zu ihrem Fundort hinter sich haben, setzen uns in Erstaunen. Um schneller voranzukommen und größere Mengen zu transportieren, wurde das Rad erfunden, Flüsse mit Schiffen und Straßen mit Karren befahren. Bis heute ist der Handel verbunden mit Innovation, Verkehrs- und Transportwegen und der Kommunikation mit fernen Ländern und Völkern.
Dr. Jörg Drauschkeist Leiter Arbeitsbereich "Sammlungen", Kompetenzbereich Frühgeschichte und Byzanz am Leibniz-WissenschaftsCampus - Byzanz zwischen Orient und Okzident - Mainz/Frankfurt (LEIZA) in Mainz, ehemals Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM).
Das Ende des Weströmischen Reiches führte nicht gleichzeitig zu einem Versiegen von Austausch und Handel des Mittelmeerraums mit Nord- und Westeuropa. Zwar wurden die Umstände schwieriger, der Schiffsverkehr nahm ab, Straßentrassen wurden kaum noch gepflegt, aber ab dem 6. Jahrhundert lassen sich gerade in den merowingerzeitlichen Reihengräbern zahlreiche Güter nachweisen, die ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum oder sogar aus Indien stammen und ihren Weg in die Region nördlich der Alpen fanden.
Veranstalter: Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V. in Kooperation mit dem Landesmuseum Württemberg
Ort: Landesmuseum Württemberg, Reinhold Würth Saal, Altes Schloss - Schillerplatz 6, 70173 Stuttgart und Online
Teilnahme: kostenfrei - um eine Spende zur Kostendeckung wird gebeten (Stichwort: Vortragsreihe 2024/25)
Hinweis: Die Veranstaltung wird als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Der Präsenzvortrag wird dabei zeitgleich als Live-Stream im Internet über ClickMeeting übertragen aber nicht aufgezeichnet.
Online-Anmeldung
Falls Sie nicht in Präsenz teilnehmen können, nutzen Sie möglichst bis 1 Tag vor Beginn des Hybrid-Vortrags das nachfolgende Formular für Ihre Anmeldung. Es enthält alle 5 Vorträge der Vortragsreihe. Sie erhalten automatisch eine Eingangsbestätigung mit einem Link und ggf. eine Event-ID zur jeweiligen Veranstaltung an Ihre angegebene E-Mail-Adresse. Vielen Dank.
+++ die Freischaltung des Online-Formulars zur Anmeldung erfolgt Ende März 2025 (ca. 1 Woche vor Beginn des ersten Online-Vortrags) +++
Vortragsreihe vom 02.05.-03.10.2025 (Römermuseum Mainhardt – Die Limes-Cicerones)
Die Vortragsreihe im Römermuseum Mainhardt findet in den Sommermonaten regelmäßig am ersten Freitag im Monat in Mainhardt im Römermuseum statt. Das Jahr 2025 steht dabei ganz im Zeichen des 20-jährigen Jubiläums des UNESCO-Welterbes "Obergermanisch-Raetischer Limes".
Die Vorträge beginnen jeweils um 19:00 Uhr und dauern etwa zwei Stunden mit anschießender anregender Gesprächsrunde im Museum.
02. Mai 2025: Dr. Jörg Scheuerbrandt "Getreide, Öl und Gewürze - das Imperium Romanum als Wirtschaftsraum"Mehr
06. Juni 2025: Dr. Martin Kemkes „Unter weiblicher Obhut – Die Verehrung von Göttinnen in den Grenzprovinzen an Rhein und Donau“Mehr
04. Juli 2025: Dr. Heiko Wagner "Mare e Monti - Ein römischer Hafen des Alpenfeldzugs am Bodensee?"Mehr
01. August 2025: Dr. Andreas Thiel „Grabungsbefunde aus Bad Cannstatt“Mehr
05. September 2025: Dr. Matthias Pausch „Altes Kastell, lebendige Einblicke. 25 Jahre Forschung in Kastell und Vicus Ruffenhofen“Mehr
03. Oktober 2025: Dr. Andrea Faber „Bürgerschaft und Stadt der Aurelier: das römische Neuenstadt am Kocher (DFG-Forschungsprojekt der Universität Bamberg und des LAD Baden-Württemberg 2022-2025)“Mehr
Ort: Römermuseum Mainhardt, Hauptstraße 4, 74535 Mainhardt (in der kleinen Kapelle der Fürsten zu Hohenlohe-Bartenstein)
Beginn: jeweils 19:00 Uhr
Eintritt: 5,00 €
Eigenveranstaltung oder in Kooperation mit der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e. V.
Exkursionen
Italien - Treviso, Venedig, Ravenna und Verona
Dr. Christoph Ulmer und Dr. Marcus Meyer
Auslandsexkursion 2025: Italien – Römer, Byzantiner und Palladio (10 Tage)
Eine Veranstaltung der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V. in Kooperation mit Heideker Reisen GmbH, Münsingen
Leitung: Dr. Christoph Ulmer, begleitet von Dr. Marcus Meyer
Abfahrt: Bustransfer ab Echterdingen (Bus-Bahnhof oberhalb der S-Bahnstation "Echterdingen") bzw. von den Zustiegsorten Münsingen, Reutlingen und Ulm-Seligweiler *)
Treffpunkt: Der genaue Treffpunkt, sowie die genauen Abfahrtszeiten werden nach der Anmeldung mitgeteilt.
Preis: 2.790 € pro Person im Doppelzimmer pro Person / im Einzelzimmer pro Person 3.260 € (bei weniger als 25 Teilnehmern erhöht sich der Reisepreis um 220 € pro Person). Die Einzelzimmer sind Doppelzimmer zur Einzelnutzung.
Anmeldung: bis 10. Januar 2025 über das Online-Formular (s.u.) erwünscht.
Ende April 2025 starten wir eine zehntägige Reise nach Italien. Ausgehend von den drei Standorten Jesolo, Ravenna und Verona werden wir die historischen Sehenswürdigkeiten der Städte und Regionen erkunden. Während den ersten drei Nächten in Jesolo besichtigen wir in Treviso das archäologische Stadtmuseum, den Dom mit Krypta und nach einem Zwischenstopp in Caorle, Concordia und der Ex-Kathedrale Jesolo, folgt ein Ausflug nach Murano und San Marco in Venedig. Ausgehend von unserem nächsten Quartier in Ravenna besichtigen wir in drei Tagen Altinum, Pomposa, San Giovanni Evangelista, San Francesco, Baptisterium, Palast und Mausoleum Theoderichs, San Appolinare Nuovo, Gala Placidia, San Vitale, das archäologische Museum und das Ausgrabungsgelände bei Classe.
Auf dem Weg nach Verona sehen wir in Fratta Polesine die Villa Badoer und weiter die Villa Rotonda, die Basilica Palladiana und das Theater in Vincenza. Die letzten drei Tage verbringen wir in Verona und besuchen die Stadttore, die Ausgrabungen des Forums, den Dom, die Kirchen der Innenstadt sowie jenseits der Etsch das archäologische Museum, Theater, Castello und San Zeno. Vor Ort werden ggf. auch örtliche Reiseleiter die Führungen übernehmen. Die Studienreiseleitung hat der Kunsthistoriker Dr. Christoph Ulmer. Dr. Marcus Meyer (LAD) wird die Exkursion begleiten und steht für zusätzliche Hintergrundinformationen zur Verfügung.
Das geplante Programm
Es werden u.a. folgende Orte besucht (Details siehe nachfolgenden Reiseverlauf im Anhang zum Download):
1. Tag Anreise nach Jesolo (mit Transfer von den Zustiegsorten)
4. Tag Altinum, Pomposa (anschließend Fahrt nach Ravenna)
(Drei Übernachtungen im 4-Sterne-Hotel → NH Hotel, Ravenna)
5. Tag Ravenna
6. Tag Classe
7. Tag Polesine, Vicenza (anschließend Fahrt nach Verona)
(Drei Übernachtungen im 4-Sterne-Hotel → ARK Hotel, Verona)
8. Tag Verona, San Fermo
9. Tag Verona
10. Tag Heimreise
Hinweis: Den geplanten Reiseverlauf einschließlich der vorgesehenen Übernachtungsorte dieser Reise finden Sie nachfolgend zum Download. Änderungen vorbehalten.
Zur Person: →Dr.ChristophUlmerist Kunsthistoriker und hat in Heidelberg promoviert. Er war viele Jahre in der Denkmalpflege für die Erhaltung der Villen tätig und hat ein Buch zu Palladios Gesamtwerk veröffentlicht.
Zur Person: → Dr. Marcus Meyer ist Referent für Inventarisation, Pilotprojekt Inwertsetzung Ausgrabungen (PIA) im Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen. Als provinzialrömischer Archäologe begleitet er diese Reise.
Im Reisepreis inkludierte Leistungen
Taxi-Service in der Region Stuttgart/Reutlingen/Münsingen/Ulm (eine Übersichtskarte zum Geltungsbereich finden Sie → hier)
Fahrt im komfortablen Fernreisebus mit mind. 4-Sterne-Ausstattung ab/bis Echterdingen
3 x Übernachtung mit Frühstück im 4-Sterne-NH Hotel in Ravenna
3 x Übernachtung mit Frühstück im 4-Sterne-ARK Hotel in Verona
1 x Abendessen im Restaurant in Ravenna
2 x Abendessen im Restaurant in Verona
Alle Eintritte und Besichtigungen lt. Programm
Studienreiseleitung Herr Dr. Christoph Ulmer
Örtliche Führung
Quietvox-Audioführungssystem
Spar-Zustiege (Änderungen vorbehalten)
Sparzustieg ist ab Münsingen, Reutlingen, Echterdingen und Ulm-Seligweiler möglich. (siehe dazu die Heideker-Informationen zum → Taxi-Service und den Spar-Zustiegen)
Sonstiges
Der Reisepreis beinhaltet keine Reiseversicherung. Wir empfehlen dringend den Abschluss einer Reise-Rücktrittskosten-Versicherung oder eines Versicherungspakets.
*) Bei Sparzustieg ab 70771 Echterdingen S-Bahn-Station (Achtung, nicht Flughafen!), Münsingen Heideker-Betriebshof, Reutlingen Alter Omnibusbahnhof oder Raststätte Ulm-Seligweiler erhalten Sie einen Rabatt in Höhe von 35 € pro Person auf den ausgewiesenen Reisepreis.
Online-Anmeldung
Bitte nutzen Sie bis zum 10. Januar 2025 das nachfolgende Online-Formular für Ihre schriftliche Anmeldung. Sie erhalten automatisch eine Eingangsbestätigung. Vielen Dank.
Mindesteilnehmerzahl: 20 Personen / Änderungen vorbehalten.
Bitte geben Sie bei der Anmeldung Unverträglichkeiten und ggf. Essenswünsche (vegan/vegetarisch) und eine Notfallkontaktnummer mit möglicher Kontaktperson an.
Falls Sie den Taxi-Service wünschen oder einen Spar-Zustieg nutzen möchten, können Sie dies ebenfalls in der Anmeldung auswählen.
Es gelten die aktuellen → Allgemeinen Reisebedingungen von Heideker Reisen (AGB Stand: Nov. 2023) und die Stornostaffel A für Ihre Reise. Bei einer Stornierung der gesamten Gruppe bis 100 Tage vor Abreise entstehen keine Kosten.
Auslandsexkursion 2025: Auf Ötzis Spuren – Archäologische Wanderreise nach Südtirol (6-8 Tage)
Eine Veranstaltung der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V.
Vorankündigung
Die aussergewöhnliche Auslandsexkursion "Auf Ötzis Spuren - Archäologische Wanderreise nach Südtirol" ist als mehrtägige Hochgebirgswanderung im Juli 2025 geplant. Die genauen Anfangs- und End-Daten sind noch offen.
Inhaltliche Details und alle Reisestationen inkl. Unterkünften stehen bis Ende 2024 fest und werden im Mitteilungsblatt 2025/1 sowie auf dieser Seite der Homepage veröffentlicht.
In jedem Fall erwartet Sie ein spannendes und abwechslungsreiches Besuchsprogramm für erfahrene Bergwanderer.
Deshalb: Termin bitte schon heute vormerken.
Geplante Stationen der Exkursion
Im Juli 2025 planen wir eine Wanderreise nach Südtirol. Dabei wollen wir neben Ötzis Fundstelle, mit Übernachtung auf der Similaunhütte, weitere steinzeitliche Fundplätze z. B. am Schlern und das Archäologiemuseum in Bozen besuchen. Da beim Aufstieg zur Ötzi-Fundstelle ca. 1.600 Höhenmeter in hochalpinem Gelände zurückgelegt werden, sind für die Teilnahme an dieser Reise körperliche Fitness, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Erfahrung Voraussetzung.
Begleitet wird die Reise von Dr. Marc Heise (LAD), vor Ort wird die Wanderung von einem Bergführer begleitet.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Griechenland
N.N.
Auslandsexkursion 2025: Griechenland II – Delphi und westlicher Peloponnes (8 Tage)
Eine Veranstaltung der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V. in Kooperation mit Heideker Reisen GmbH, Münsingen
Vorankündigung
Die Auslandsexkursion "Griechenland II - Delphi und westlicher Peloponnes" ist als 8-tägige Reise im Oktober 2025 geplant.
Inhaltliche Details und alle Reisestationen inkl. Unterkünften stehen bis Ende 2024 fest und werden im Mitteilungsblatt 2025/1 sowie auf dieser Seite der Homepage veröffentlicht.
In jedem Fall erwartet Sie ein spannendes und abwechslungsreiches Besuchsprogramm.
Deshalb: Termin bitte schon heute vormerken.
Geplante Stationen der Exkursion
Nach unserer Reise Griechenland I, die viel Lob erhalten hat, werden wir mit dieser Reise den Schwerpunkt auf Delphi und den westlichen Peloponnes legen. Wir beginnen unsere Reise mit den Ausgrabungen und dem Museum von Delphi sowie dem Lukaskloster in Osios. Der nächste Höhepunkt ist Olympia mit der Besichtigung der Ausgrabungen und dem Museum. Nach Besichtigung der mykenischen Palastanlage in Pylos und einer venezianischen Festung, werden wir das antike Messene besuchen und von dort auf die Halbinsel Mani fahren.
Dort geht es von der Höhle von Dyros vorbei an den einzigartigen Turmhäusern der Mani nach Vatheia. Wir besichtigen die byzantinische Burgstadt Mystras und werden die Überreste des antiken Spartas erkunden. Die Reiseleitung liegt erneut in den Händen von Stratos Kassaras, der in Deutschland aufgewachsen ist und nach seinem Studium seit 1997 als Reiseleiter in Griechenland arbeitet.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Eigenveranstaltung oder in Kooperation mit der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e. V.
Veranstalter: Landesamt für Denkmalpflege im RP Stuttgart
Tagungsort: Landesamt für Denkmalpflege, Berliner Str. 12, 73728 Esslingen am Neckar und CVJM Esslingen, Kiesstraße 3, 73728 Esslingen a.N.
Karte/Ortsplan: zum → LAD in OpenStreetMap Karte/Ortsplan: zum → CVJM-Haus in OpenStreetMap
Beginn: FR 22. November 2024 um 09:00 Uhr Ende: ca. 21:00 Uhr
Teilnahmegebühr: keine
Anmeldung: Die Anmeldung ist bis zum 16. September 2024 erforderlich. Nutzen Sie dazu bitte das Online-Formular auf der → Veranstaltungsseite des LAD
Hinweis: Alle Plätze der Veranstaltung sind belegt. Leider ist daher keine Anmeldung mehr möglich.
Das Format
Das Archäologie-Forum BW wird erstmals alle in der Landesarchäologie Baden-Württembergs tätigen Institutionen (Universitäten, Denkmalpflege, Museen, Grabungsfirmen) zusammenführen.
Der Teilnehmerkreis der Veranstaltung soll alle in der Landesarchäologie Baden-Württembergs beschäftigten Archäologinnen und Archäologen umfassen, wobei den Initiatoren die Einbeziehung des akademischen Nachwuchses (ab dem abgeschlossenen Bachelorstudium) besonders wichtig ist. Neben den Universitäten, Museen und Denkmalpflegeinstitutionen sind alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Grabungsfirmen und sonstigen archäologischen Dienstleistern ausdrücklich zur Teilnahme und aktiven Mitarbeit eingeladen. Ein Hauptziel der Veranstaltung ist die Förderung des wissenschaftlichen Austausches auf allen Ebenen der archäologischen Forschung, von der Quellenerschließung bis hin zur wissenschaftlichen Auswertung und Publikation.
Der Ablauf
Im Mittelpunkt der diesjährigen Initialveranstaltung wird die Etablierung von Arbeitsgemeinschaften zu den einzelnen archäologischen Epochen stehen.
Am Vormittag und in der als Forum mit Posterpräsentationen konzipierten Mittagspause wird es die Möglichkeit für Diskussionen und für den Erfahrungsaustausch geben.
Die Arbeitsgemeinschaften werden in getrennten Sektionen am Nachmittag tagen.
Im abschließenden → Abendvortrag wird Dr. Ludwig Husty (Kreisarchäologe im Landkreis Straubing-Bogen, Bayern) über die sensationelle Neuentdeckung des Situla-Grabes von Irlbach berichten. Hierzu sind auch alle Mitglieder der Gesellschaft für Archäologie und des Förderkreises Archäologie in Baden eingeladen.
Die vorgesehenen Arbeitsgemeinschaften
AG Paläolithikum/Mesolithikum – (Prof. Dr. Nicholas J. Conard, Dr. Yvonne Tafelmaier)
AG Neolithikum – (Dr. Jörg Bofinger, Prof. Dr. Raiko Krauß)
AG Bronzezeit – (Prof. Dr. Martin Bartelheim, Dr. André Spatzier)
AG Eisenzeit – (Prof. Dr. Christoph Huth, Prof. Dr. Dirk Krausse, Dr. Günther Wieland)
AG Provinzialrömische Archäologie – (Prof. Dr. Alexander Heising, Dr. Andreas Thiel)
AG Frühmittelalter – (Prof. Dr. Sebastian Brather, Dr. Gabriele Graenert)
AG Mittelalter bis Neuzeit – (Dr. Christian Bollacher, Prof. Dr. Natascha Mehler, Dr. Jonathan Scheschkewitz)
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Esslingen a.N.
Seminar "Jungsteinzeit"
Veranstalter: Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege
Tagungsort: Landesamt für Denkmalpflege, Berliner Str. 12, 73728 Esslingen am Neckar
Beginn: SA 01. Februar 2025 um 10:00 Uhr Ende: ca. 16:30 Uhr
Teilnahmegebühr: 40,- € pro Person (inkl. Getränke u. Pausenverpflegung). Die max. Teilnehmerzahl beträgt 25 Personen.
Anmeldung: Die Online-Anmeldung ist erforderlich → siehe unten.
Die Reihe
Mit diesem Seminar zur "Jungsteinzeit" führen wir die im Jahr 2024 erfolgreich mit dem Seminar zur → "Alt- und Mittelsteinzeit" gestarteten Reihe fort. Im Unterschied zu einer Vortragsreihe oder Vorlesung erwerben Sie bei dieser Veranstaltungsform interaktiv Grundlagenwissen zum Thema, das anschaulich und praxisbezogen vermittelt wird.
Die Referenten
Dr. Jörg Bofingerist Referatsleiter prähistorische Archäologie und Fachgebietsleiter Steinzeit, LAD, Esslingen
Dr. Renate Ebersbachist Fachbereichsleiterin Feuchtbodenarchäologie, LAD, Hemmenhofen
Prof. Dr. Raiko Krauß ist Professor apl. für Mittel- und Südosteuropäische Ur- und Frühgeschichte an der Eberhard Karls Universität Tübingen
Dr. Thomas Linkist Fachgebietsleiter Spezialdisziplinen und Fachpublikationen, LAD, Esslingen
Dr. André Spazierist Fachreferent Metallzeiten, LAD, Esslingen
Der Ablauf des Seminars
10:00 Uhr Begrüßung
10:15 Uhr Vormittagsprogramm
Eine neue Epoche: Einführung in die Jungsteinzeit (10:15 Uhr) Prof. Dr. Raiko Krauß
Die ersten Bauern: das Altneolithikum (11:00 Uhr) Dr. Thomas Link
Von Hinkelstein bis Rössen: das Mittelneolithikum (11:45 Uhr) Dr. Jörg Bofinger
12:30 Uhr bis 13:30 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr Nachmittagsprogramm mit Materialschau
Materialschau Alt- und Mittelneolithikum (13:30-14:15 Uhr) gemeinsam
Erdwerke und Pfahlbauten: Jung- und Spätneolithikum (14:15 Uhr) Dr. Renate Ebersbach
Am Ende der Jungsteinzeit: vom Endneolithikum zur Frühen Bronzezeit (15:00 Uhr) Dr. André Spazier
15:30 Uhr Materialschau und Fragerunde
16:30 Uhr Seminarende
Online-Anmeldung
Bitte nutzen Sie bis zum 22. Januar 2025 das nachfolgende Online-Formular für Ihre verbindliche Anmeldung. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, daher erfolgt eine Berücksichtigung in der Reihenfolge des Anmeldungseingangs und es wird ggf. eine Warteliste geführt. Sie erhalten eine automatische Eingangsbestätigung per E-Mail. Vielen Dank.
Entsprechend Ihrer Anmeldung überweisen Sie bitte die Gesamtsumme bis zum 22. Januar 2025 auf das Konto der Gesellschaft für Archäologie. Mit der Überweisung ist Ihre Anmeldung verbindlich.
→ Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen 10:00 bis 17:00 Uhr, Montag geschlossen (Ausnahme: an Feiertagen, die auf einen Montag fallen, ist das Museum geöffnet), Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag, Silvester, Neujahr und Schmotziger Dunschtig (Fasnacht) geschlossen.
Sonderpräsentation
Die Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb wurden 2017 von der UNESCO in die Welterbeliste aufgenommen. Bislang wurden dort über 50 figürliche Kunstobjekte aus Mammutelfenbein und acht Flöten aus demselben Material bzw. aus Vogelknochen gefunden.
Nicht zuletzt die in der Vogelherdhöhle im Lonetal gefundenen Skulpturen eines Mammuts und eines Höhlenlöwen, die vor rund 40.000 Jahren aus Mammutelfenbein geschnitzt wurden, sind Objekte von Weltrang: Sie gelten neben weiteren als die älteste mobile Kunst der Menschheit und zählen international zu den bedeutendsten Funden der Altsteinzeit.
Als zentrale Institution für die Vermittlung der Landesarchäologie freuen wir uns sehr, Ihnen diese beiden Skulpturen im Rahmen einer Sonderpräsentation zeigen zu können.
Das Museum: Das Archäologische Landesmuseum (ALM) wurde am 08. Juni 1990 vom Kabinett der Landesregierung Baden-Württemberg beschlossen. Es betreut und repräsentiert die Landesarchäologie und verantwortet das zentrale Fundarchiv für archäologische Funde aus dem gesamte Land in Rastatt. Sonderausstellungen werden in in der Zentrale in Konstanz sowie sieben Zweigmuseen präsentiert.
Die wichtigste Dauerausstellung des Archäologischen Landesmuseums präsentiert mittels einer repräsentativen Auswahl archäologischer Funde einen Querschnitt der Landesgeschichte und befindet sich in Konstanz. Sie ist im Konventsgebäude der ehemaligen Benediktinerabtei Petershausen untergebracht und wurde am 14. März 1992 zunächst als Außenstelle eröffnet. Seit 2010 ist das Museum ein eigenständiges Museum.
Seit 01.01.2003 gehören sechs archäologische Museen als Zweigmuseen zum Zuständigkeitsbereich des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg. Seit März 2012 ist das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren als siebtes Zweigmuseum zur "ALM-Familie" gestoßen.
→ Öffnungszeiten Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen 10:00 bis 17:00 Uhr, Montag u. Dienstag geschlossen
Sonderausstellung
Vom 12. Juli 2024 bis zum 06. Januar 2025 zeigt das Keltenmuseum Hochdorf/Enz in Kooperation mit dem Landesmuseum Württemberg die Sonderausstellung "Gold Macht Fürsten – Technologie und Inszenierung frühkeltischen Goldes".
Goldener Schmuck wie Hals-, Arm- und Haarringe waren in den reichen Bestattungen der frühen Kelten wichtige Grabbeigaben. Am eindrucksvollsten zeigt dies das Hochdorfer ,Fürstengrab‘ mit seinen fast 600 g Gold.
Welche Techniken nutzten die eisenzeitlichen Goldschmiede und mit welchen modernen Methoden kommen ihnen die heutigen Wissenschaftler auf die Spur? Wurden vielleicht sogar Technologien von den Griechen und Etruskern übernommen? Und wie nutzte die frühkeltische Oberschicht Gold zur Selbstdarstellung, und Inszenierung von Macht?
Anhand von originalen frühkeltischen Goldfunden wird diesen Fragen nachgegangen. Dazu erwartet die Besucherinnen und Besucher Wissenswertes zu Gold, ein „goldener Zeitstrahl“ u. a. mit dem ältesten Goldfund Südwestdeutschlands, ein interaktives digitales Keltengold-Memory und ein Kurzfilm zu den archäometallurgischen Untersuchungen an Goldfunden des 6. und 5. Jh. v. Chr.
Vortragsreihe
Die drei Vorträge der begleitenden Vortragsreihe finden jeweils um 19:00 Uhr in der Gemeindehalle Hochdorf statt:
DO / 17. Oktober 2024 Prof. Dr. Bernd-Stefan Grewe: Gold – Eine Weltgeschichte. Mehr
DO / 07. November 2024 Dr. Birgit Schorer: Das Gold der frühen Kelten unter die Lupe genommen. Mehr
DO / 28. November 2024 Thomas Hoppe, M.A.: Das Gold der 'Keltenfürsten' – Hallstattzeitliche Goldfunde im Lichte aktueller Forschung. Mehr
Das Museum:Das Keltenmuseum Hochdorf/Enz ist ein kommunales Museum in der Trägerschaft der Gemeinde Eberdingen. Es wurde am 25. Mai 1991 eröffnet. Das Museum ist dem frühkeltischen Fürstengrab von Hochdorf mit seinen einmaligen Funden und Befunden aus der Zeit um 540 v. Chr. gewidmet. Die Fülle der Erkenntnisse über den Lebensstil der Hallstattfürsten, die man bei den wissenschaftlichen Untersuchungen dieses außergewöhnlichen Grabes gewonnen hat, stellt das Museum in anschaulicher Weise dar.
Das Museumsgebäude greift Elemente des Grabbaus auf und übersetzt sie in moderne Formensprache. Über den Bau spannt sich ein 60 m breiter und 6 m hoher Metallbogen, der die ursprünglichen Abmessungen des mächtigen Grabhügels sichtbar macht. Die Grabkammer selbst befindet sich, wie bei den Grabungen angetroffen, unterirdisch im Zentrum der Hügelkonstruktion. Neben dem Museumsgebäude befindet sich ein kleines Freilichtmuseum mit Rekonstruktionen verschiedener keltischer Gebäude, deren Überreste man an ebendieser Stelle fand.
→ Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 17:00 Uhr, Montag geschlossen, außer an Feiertagen.
Sonderausstellung
Ausgräberinnen, Forscherinnen, Sammlerinnen - Frauen spielten von Anfang an eine bedeutende Rolle in der deutschsprachigen archäologischen Wissenschaft. Ihre Beiträge wurden durchaus wahrgenommen und geschätzt. Über die Jahrzehnte jedoch gerieten sie und ihre Forschungen in Vergessenheit.
In der allgemeinen Wahrnehmung ist Archäologie vorwiegend männlich. Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen, deren Namen viele kennen, sind die frühen Archäologinnen heute größtenteils aus dem Gedächtnis der Öffentlichkeit verschwunden.
Ziel der Ausstellung ist es, Archäologinnen sowie ihre Lebenswege und Leistungen sichtbarer zu machen. Beispielhaft zeigt sie Biografien von frühen Archäologinnen aus dem deutschsprachigen Raum, die in unterschiedlichen Feldern der Archäologie wirkten. Damit möchte das Landesmuseum Württemberg deren Bedeutung einer breiten Öffentlichkeit vermitteln.
Ein Begleitheft zur Ausstellung in Leichter Sprache steht kostenlos an der Kasse zur Verfügung.
Weiterführende Informationen, einen virtuellen Blick in die Ausstellung, usw. finden Sie → hier.
Das Museum:Als das größte kulturhistorische Museum in Baden-Württemberg mit umfangreichen Sammlungen von hoher Qualität erzählt es auf spannende Weise die Landesgeschichte von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Die regionalgeschichtlichen Bestände werden ergänzt durch kunsthandwerkliche Sammlungen von internationalem Rang. Interessant aufbereitete Sonderausstellungen für Groß und Klein präsentieren die verschiedensten Themenbereiche. Einen ausgewählten Querschnitt der eigenen facettenreichen Bestände zeigen die Schausammlungen.
Gegründet wurde das Museum bereits 1862 von König Wilhelm I. von Württemberg als „Königliche Staatssammlung vaterländischer Kunst- und Alterthumsdenkmale“. In den 1960ern ging das Kunstgewerbemuseum im Landesmuseum auf. Seit 1969 wird der Großteil der Sammlungen im Alten Schloss in Stuttgart - dem Haupthaus - präsentiert. Erst 1971 erfolgte die Wiedereröffnung aller Gebäudeteile.
In den letzten Jahren wurden die Schausammlungen im Alten Schloss neu gestaltet. Im Jahr 2012, zum 150. Jubiläum, konnte die Ausstellung LegendäreMeisterWerke eröffnet werden, die einen Rundgang durch die württembergische Kulturgeschichte von der Eiszeit bis zur Ende der Monarchie bietet. 2016 folgte die Schausammlung Wahre Schätze mit den Ausstellungseinheiten zur Antike, zu den keltischen Fürstensitzen und zur Kunstkammer der Herzöge von Württemberg.
→ Hinweis Mitglieder der Gesellschaft für Archäologie erhalten ermäßigten Eintritt (Mitgliedsausweis nicht vergessen)
Große Landesausstellung
Das erste Jahrtausend ist eine Zeit großer Umbrüche: Das römische Weltreich und sein Untergang bestimmen das Leben in Europa, es folgen neue Reiche, neue Herrscher und mit dem Christentum eine neue Religion.
Nach dem Ende des römischen Reichs fielen dessen Provinzen nördlich der Alpen in ein dunkles Zeitalter. So die weit verbreitete Meinung. Die Große Landesausstellung „THE hidden LÄND – Wir im ersten Jahrtausend“ wirft einen ganz anderen Blick auf diese Zeit. Basierend auf Entdeckungen und Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte führt uns die archäologische Forschung zurück in ein Jahrtausend voller Umbrüche, Schicksale, aber auch Entwicklungen, die noch heute die Basis unseres Lebens sind.
Für das Land, das wir heute Baden-Württemberg nennen, kennen wir Namen und Begriffe wie Römer, Franken, Alamannen, Schwaben oder Kaiser, Herzogtum und Kirche. Aber was bedeuten sie für das Leben vor über tausend Jahren? Wer waren die Menschen, die uns vorangegangen sind? Was prägte ihr Zusammenleben im Großen wie im Kleinen?
Die Archäologie sucht Antworten darauf. Sie untersucht die Spuren in dem Boden, auf dem wir stehen: in vergangenen Friedhöfen und Siedlungen, in ersten Gotteshäusern unter unseren Kirchen und den uralten Straßen, die unsere Landschaft durchschneiden … – sie lassen uns entdecken, wie nahe oder fremd uns die Menschen des ersten Jahrtausends sind.
Besonderes Highlight im Rahmen der Großen Landesausstellung ist die Präsentation von germanischen Grabfunden aus der Ukraine, die erstmals in Deutschland gezeigt werden und 20217 in westukrainischen Fürstengräbern bei Kariv (Lwiw/Lemberg) geborgen wurden (siehe auch → LAD-Pressemitteilung v. 22.08.24)
Die Große Landesausstellung wird vom Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg (alm) in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg durchgeführt.
Audioguide bereits vorher auf dem Smartphone installieren
Begleitend zur Ausstellung steht ein Audioguide in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung. Sie können diesen zuhause auf einem eigenen Gerät installieren. Leihgeräte und Kopfhörer stehen auch in begrenzter Anzahl an der Kasse gegen einen Pfand zur Verfügung.
Vortragsreihe 2024 der Gesellschaft für Archäologie
Die diesjährige Vortragsreihe der Gesellschaft widmete sich im Frühjahr ganz dieser Großen Landesausstellung und bereitete inhaltlich auf die Themen-Schwerpunkte vor. Der Gang durch die Jahrhunderte führte anhand wichtiger Fundplätze und Funde durch die vielfältigen Lebenswelten der Menschen im Südwesten von der Römerzeit bis in die Zeit des Herzogtums Schwaben.
In fünf Vorträgen vom 22. Februar bis zum 02. Mai 2024 stellten die an der Umsetzung des Ausstellungsprojekts beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diese Fundplätze, ihre Besonderheiten und ihre Zeit vor.
Vortragsreihe 2024 des Förderkreises Archäologie in Baden
Begleitend zur Großen Landesausstellung bietet unser Partnerverein "Förderkreis Archäologie in Baden" vom 18.09.24 bis zum 27.11.24 eine Vortragsreihe mit 5 →Online-Vorträgen zu dort präsentierten Themen an. Einen Zugangslink erhalten Sie nach vorheriger Anmeldung.
Führungen durch die Große Landesausstellung
Exklusiv für Mitglieder der Gesellschaft für Archäologie bieten wir am Donnerstag, dem 19. September 2024, ab 17:20 Uhr und am Freitag, dem 27. September 2024, ab 15:00 UhrFührungen durch die Ausstellung an. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Pünktlich zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Begleitband, der tiefe Einblicke in das Leben vor 2000 Jahren im heutigen Land Baden-Württemberg gibt. In kompakten Essays und fundierten Ausführungen erhalten Sie ein Verständnis einer längst vergangenen Epoche, in der die Grundlagen unserer modernen Welt gelegt wurden.
Der Ausstellungsort:Das Kunstgebäude wurde von 1910 bis 1913 nach einem Entwurf des Architekten Theodor Fischer erbaut und am 8. Mai 1913 eröffnet. Den bildhauerischen Schmuck der Fassade und des Säulengangs haben Jakob Brüllmann und Josef Zeitler geschaffen. Seit 1913 ist es Sitz des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart. Während des Zweiten Weltkriegs nahezu vollständig zerstört, wurde der Wiederaufbau des Kunstgebäudes erst 1961 abgeschlossen und mit einem modernen Erweiterungsbau verknüpft. Seit 2012 befindet sich der Württembergische Kunstverein permanent in diesem neueren Gebäudekomplex und hat seinen Haupteingang im Glastrakt.
→ Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag 14:00 bis 17:00 Uhr, Samstag und Sonntag 13:00 bis 17:00 Uhr, sowie nach Vereinbarung, Montag geschlossen
Wanderausstellung
Vom 19. September 2024 bis 27. April 2025 ist im Alamannenmuseum die Wanderausstellung "Multikulti am Oberrhein – Römer, Germanen und die Gräber von Diersheim" zu sehen. Die vom Zentralen Fundarchiv Rastatt des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Museum im Ritterhaus Offenburg und dem Verein für Heimatgeschichte Diersheim 1991 konzipierte Ausstellung lädt zu einer spannenden Entdeckungsreise in die Welt der frühen Germanen in Süddeutschland ein.
Spektakuläre Funde des ersten Jahrhunderts nach Christus aus einem Bestattungsplatz bei Rheinau-Diersheim in der Ortenau werfen die Frage nach den Identitäten der bestatteten Individuen auf. Aufgrund der Objekte, die sich bei oder in den Urnen befanden, sind mehrere kulturelle Einflüsse möglich. Waren es Römer, Germanen...? Die Ausstellung stellt die Frage, wie bunt die Welt am Oberrhein unter dem Einfluss des römischen Militärs und den bunt zusammengewürfelten Soldatenheeren und föderierten germanischen Gruppen war.
Ausgrabungen in Diersheim (Ortenaukreis) bringen sensationelle neue Erkenntnisse über das Leben vor 2000 Jahren am Oberrhein zutage. Spektakuläre Funde wie Keramik, Waffen und Broschen aus dem 1. Jahrhundert nach Christus in einem Gräberfeld bei Diersheim werfen Fragen auf: Waren die bestatteten Individuen Germanen oder Römer? Oder Germanen in römischen Diensten? Die neuesten Erkenntnisse der Ausgrabungen werden jetzt erstmals in einer Ausstellung gezeigt, die ab 19. September 2024 im Alamannenmuseum zu sehen ist. Die Wanderausstellung zeigt Originalfunde aus dem Gräberfeld "Fachheu" und liefert Neues zur Regionalgeschichte und zur Grenzpolitik Roms. Erstmals werden mehrere Grabkomplexe und neueste Erkenntnisse aus der laufenden Auswertung in einer Überblicksausstellung gezeigt.
Bereits vor 130 Jahren wurden im Gebiet "Oberfeld" in Diersheim Funde geborgen, die dem germanischen Kulturkreis zugeordnet wurden. Wegen des ideologisch gelenkten "Germanen-Hypes" während des Nationalsozialismus wurden dort in den 1930er Jahren umfassendere Ausgrabungen unternommen. Aber erst 1966 veröffentlichte Rolf Nierhaus die Ergebnisse. Der Archäologe erkannte, dass die Funde zu Bestattungen gehören, die nicht nur typisch germanische Einflüsse zeigen, sondern auch Anklänge an die vorrömische Zeit sowie Objekte aus den römischen Provinzen enthielten. Er interpretierte das als Hinweise auf "freie" Germanen, die hier ab der Mitte des ersten Jahrhunderts nach Christus als militärische Truppen die Grenze Roms verteidigten. Erst ein halbes Jahrhundert später, nämlich 2011, geriet Diersheim wieder in den Fokus der Wissenschaft: Bei Erkundungen im Gewann "Fachheu" entdeckte ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Denkmalpflege hunderte Oberflächenfunde. In Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege führten Archäologen der Universität Freiburg von 2015 bis 2022 insgesamt sechs Ausgrabungskampagnen durch.
Bei den Grabungen kamen moderne Methoden zum Einsatz, wie etwa die Blockbergung der Urnen und deren Freilegung unter Laborbedingungen. Das erlaubt eine weitaus detailliertere Auswertung, als es früher möglich war. Die Forscher konnten so herausfinden, welche Riten die Menschen am Grab durchführten. Sie verbogen zum Beispiel Waffen und machten sie damit ganz bewusst unbrauchbar. Die Funde in Diersheim ähneln Gräberfeldern im Rhein-Main- und Rhein-Neckar-Gebiet, die der germanischen Gruppe der Neckar-Sueben zugeordnet wurden. Auch die Diersheimer Bestatteten waren also vermutlich Sueben.
All diese Fundplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe römischer Militäreinrichtungen. Am südlichen Oberrhein war das römische Legionslager in Straßburg besonders wichtig für den Austausch mit den Oberrheingermanen in Diersheim. Doch was haben Römer und Germanen aus der Zeit vor 2000 Jahren mit uns zu tun? Das Nebeneinander kulturell unterschiedlichster Gruppen kann uns Vorbild sein: Rom setzte im 1. Jahrhundert nach Christus am Oberrhein auf Einbindung und Teilhabe und ermöglichte über mehrere Generationen hinweg ein friedliches Miteinander.
Die Wanderausstellung wurde kuratiert vom Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg, Zentrales Fundarchiv Rastatt, und wird präsentiert vom Verein für Heimatgeschichte Diersheim 1991 und dem Museum im Ritterhaus Offenburg.
Ausstellungseröffnung
Die Ausstellung wird am Mittwoch, 18. September 2024, um 18.00 Uhr eröffnet, es sprechen Oberbürgermeister Michael Dambacher, die Leiterin des Museums im Ritterhaus Offenburg, Valerie Schoenenberg und Johann Schrempp vom Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg, Zentrales Fundarchiv Rastatt – er übernimmt auch die Einführung in die Ausstellung – sowie Museumsleiter Andreas Gut. Zur musikalischen Umrahmung spielt Franz Schüssele auf römischen Instrumenten.
Begleitprogramm
Im Begleitprogramm werden immer am ersten Sonntag im Monat um 15 Uhr Führungen in der Sonderausstellung angeboten, die Termine sind am 06. Oktober 2024, 03. November 2024, 01. Dezember 2024, 05. Januar 2025, 02. Februar 2025, 02. März 2025 und 06. April 2025.
Vortragsreihe
Parallel zur Sonderausstellung findet im Winter/Frühjahr 2025 eine begleitende Vortragsreihe renommierter Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen rund um die Themen der römischen Grenzsituation am Oberrhein statt. Dabei stehen Fragen der Identität der Menschen östlich des Rheins sowie Details zu den Ausgrabungen und deren Auswertungen im Fokus.
Ort: Palais Adelmann (Vortragssaal im 2. OG), Obere Straße 6, 73479 Ellwangen, Eintritt: jeweils 5 Euro.
DI / 18. Februar 2025, 19:00 Uhr Prof. Dr. Sebastian Brather, Universität Freiburg, Institut für Archäologische Wissenschaften: Germanen!? Römischer Blickwinkel und kulturelle Vielfalt. Mehr
DI / 18. März 2025, 19:00 Uhr Johann Schrempp M.A., ALM, Zentrales Fundarchiv Rastatt: Die neuen Ausgrabungen ab 2015 in Rheinau-Diersheim (Arbeitstitel). Mehr
DI / 08. April 2025, 19:00 Uhr Prof. Dr. Alexander Heising, Universität Freiburg, Institut für Archäologische Wissenschaften: Das Gräberfeld von Diersheim und die römische Grenzpolitik am Rhein. Mehr
Das Ausstellungsplakat
Das Plakatmotiv der Sonderausstellung zeigt einen Römer und einen Germanen – die Ausstellung stellt die Frage, wie bunt die Welt am Oberrhein unter dem Einfluss des römischen Militärs und den bunt zusammengewürfelten Soldatenheeren und föderierten germanischen Gruppen war (Foto: Museum).
Das Museum:In Ellwangen entstand im Gebäude der mittelalterlichen Nikolauspflege in der Haller Straße 9, direkt an der B 290, ein neues Museum, das Ende September 2001 eröffnet wurde: das Alamannenmuseum Ellwangen. Anhand bedeutender archäologischer Funde aus ganz Süddeutschland präsentiert das Museum einen Überblick über fünf Jahrhunderte alamannischer Besiedlung vom 3. bis zum 8. Jahrhundert nach Christus.
Im Mittelpunkt stehen dabei die einmaligen Grabungsfunde aus dem nur wenige Kilometer jagstaufwärts gelegenen Lauchheim. Dort wurde seit 1986 nicht nur der bisher größte alamannische Friedhof Baden-Württembergs mit wertvollen Grabbeigaben, sondern auch die dazugehörige alamannische Siedlung mit Herrenhof und mehreren reich ausgestatteten Hofgrablegen ausgegraben.
Die vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg durchgeführten Ausgrabungen werden gerade erst wissenschaftlich ausgewertet und wurden bisher noch nirgends so ausführlich gezeigt. Im Alamannenmuseum Ellwangen wird die Zeit der Alamannen auf vielfältige Weise wieder lebendig.
→ Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag 09:00 bis 18:00 Uhr, Freitag 09:00 bis 16:00 Uhr, Samstag, Sonntag geschlossen
Eintritt: frei
Wanderausstellung
Welche Spuren haben sich an den ehemaligen Terrororten in Baden-Württemberg erhalten? Was können solche materiellen Relikte über die NS-Verbrechen aussagen? Wie ist mit der schwierigen Erblast angemessen umzugehen und sollen die Zeugnisse eines verbrecherischen Kulturbruchs auch Kulturdenkmale sein? Mit diesen Fragen hat sich das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart im Rahmen eines systematischen Erfassungsprojekts befasst. Die Ziele, Methoden und Ergebnisse des Projektes zeigt das LAD in der Wanderausstellung „Das KZ vor der Haustür“.
Nach dem → Ausstellungsauftakt im Stuttgarter Hotel Silber im Juni dieses Jahres, kann die Ausstellung nun vom 1. Oktober bis 22. November 2024, von Montag bis Freitag zwischen 9:00 und 18:00 Uhr im Foyer des Regierungspräsidiums Stuttgart besucht werden.
„Die Ausstellung gibt eindrückliche Impulse für eine gedankliche Annäherung an die schwierige Thematik, mit der wir uns gerade in der heutigen Zeit, in der wir unsere Demokratie und unsere Werte verteidigen müssen, immer wieder auseinandersetzen müssen“, erläutert Regierungspräsidentin Susanne Bay die Intention der Wanderausstellung. Diese ist als Kabinetts- oder Foyer-Ausstellung konzipiert. Sie möchte die Neugier der Besucherinnen und Besucher wecken und Menschen dazu einladen, sich dem Thema Denkmalpflege an NS-zeitlichen Terrororten über Texte und Exponate zu nähern. Bei den ausgestellten Objekten handelt es sich um Funde aus baden-württembergischen Konzentrationslagern, die bei Grabungen und Geländebegehungen des LAD geborgen wurden.
Im Rahmen des Erfassungsprojekts hat sich das LAD in den vergangenen Jahren auf Spurensuche an nationalsozialistische Terrororte in Baden-Württemberg begeben. Im Fokus standen dabei die ehemaligen Standorte von Außenlagern und Zwangsarbeitsstätten des KZ-Komplexes Natzweiler. Dessen Hauptlager, das KZ Natzweiler-Struthof liegt im heutigen Frankreich und ist als Gedenkstätte gestaltet.
Hintergrundinformationen
In der Spätphase des Zweiten Weltkriegs entstanden im Umfeld der großen nationalsozialistischen Konzentrationslager zahlreiche Außenlager. Die Insassen wurden zur Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion herangezogen. Auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württemberg wurden ab Ende 1943 etwa 35 solcher Lager eingerichtet. Sie unterstanden der Verwaltung des KZ Natzweiler-Struthof. Der NS-Terror wurde dadurch öffentlich sichtbar, das „KZ vor der Haustür“ zur geläufigen Erscheinung. Der KZ-Komplex Natzweiler steht für ein deutsches Verbrechen von europäischer Reichweite.
Mehr als 52 000 Personen aus über 30 europäischen Nationen wurden in eines oder mehrere der Natzweiler-Lager deportiert, schätzungsweise mehr als 20.000 Häftlinge kamen ums Leben. Im Jahr 2018 wurde dem ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof und seinen etwa 50 Außenlagern in Frankreich und Deutschland von der EU-Kommission das Europäische Kulturerbe-Siegel verliehen. Die Auszeichnung erinnert an den KZ-Terror des NS-Regimes als eklatanten Bruch zivilisatorischer Normen und kultureller Grundwerte, der als traumatisierende Kollektiverfahrung zu einem Impulsgeber des Europäischen Einigungsprozesses geworden ist.
Der Ausstellungsort: Das Foyer des Regierungspräsidiums Stuttgart befindet sich Pallas-Gebäudes (Bauteil A) in der Ruppmannstraße 21, 70565 Stuttgart-Vaihingen.
→ Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 17:00 Uhr, Montag geschlossen, außer an Feiertagen.
Große Landesausstellung Baden-Württemberg 2024/25 (Vorschau)
Mit gleich fünf Projekten wird das Landesmuseum an eines der bedeutendsten Ereignisse unserer Geschichte erinnern: den Bauernkrieg von 1524/25. Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann wird die Große Landesausstellung „500 Jahre Bauernkrieg“ dabei nicht nur in die Vergangenheit schauen, sondern auch auf Fragen unserer Zeit eingehen und einen Blick in die Zukunft werfen.
Gehen Sie in den Ausstellungen und online auf eine Entdeckungsreise an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit und zu den Protestbewegungen von heute. Den Auftakt bilden ab Oktober 2024 die Erlebnisausstellung „PROTEST! Von der Wut zur Bewegung“ und eine Mitmachausstellung für Kinder im Jungen Schloss.
Zur Vorschau auf die vorgesehenen Veranstaltungen gelangen sie → hier.
Was sagt uns der "Bauernkrieg" heute?
Mit diesem außergewöhnlichen Ausstellungsprojekt macht das Landesmuseum Württemberg die Geschichte des Bauernkriegs auf vielfältige Weise erlebbar. Doch worin liegt für uns heute die Relevanz eines Ereignisses, das bereits 500 Jahre zurückliegt?
In den Jahren 1524 und 1525 erhoben sich Bauern, Städter und Bergknappen gegen die Ausbeutung durch ihre Feudalherren. Erstmals wurden universale Freiheitsrechte gefordert und eine allgemeine Gleichheit aller Menschen postuliert. Die Aufstände erzielten eine bis dahin nicht gekannte Reichweite und können als die erste Massenbewegung der deutschen Geschichte bezeichnet werden.
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft
Trotz der Niederschlagung blieb der Bauernkrieg als Zäsur im kollektiven Gedächtnis verankert. Eine Utopie war in der Welt, inspirierte spätere Revolutionen in ganz Europa und wirkt bis heute nach. Der Blick auf 1524/25 eröffnet Perspektiven von geradezu erstaunlicher Aktualität und wirft Fragen auf: Was lernen wir aus der Geschichte? Worin erkennen wir uns wieder? Was treibt Menschen dazu an, sich zu erheben?
Die Große Landesausstellung „500 Jahre Bauernkrieg“ geht diesen Fragen nach und ermöglicht mit dem Blick in die Vergangenheit, die Gegenwart besser zu verstehen und neue Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.
Freuen Sie sich auf außergewöhnliche Ausstellungen und vielfältige Erlebnisse – im Landesmuseum Stuttgart, in ganz Baden-Württemberg und online!
Das Museum:Als das größte kulturhistorische Museum in Baden-Württemberg mit umfangreichen Sammlungen von hoher Qualität erzählt es auf spannende Weise die Landesgeschichte von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Die regionalgeschichtlichen Bestände werden ergänzt durch kunsthandwerkliche Sammlungen von internationalem Rang. Interessant aufbereitete Sonderausstellungen für Groß und Klein präsentieren die verschiedensten Themenbereiche. Einen ausgewählten Querschnitt der eigenen facettenreichen Bestände zeigen die Schausammlungen.
Gegründet wurde das Museum bereits 1862 von König Wilhelm I. von Württemberg als „Königliche Staatssammlung vaterländischer Kunst- und Alterthumsdenkmale“. In den 1960ern ging das Kunstgewerbemuseum im Landesmuseum auf. Seit 1969 wird der Großteil der Sammlungen im Alten Schloss in Stuttgart - dem Haupthaus - präsentiert. Erst 1971 erfolgte die Wiedereröffnung aller Gebäudeteile.
In den letzten Jahren wurden die Schausammlungen im Alten Schloss neu gestaltet. Im Jahr 2012, zum 150. Jubiläum, konnte die Ausstellung LegendäreMeisterWerke eröffnet werden, die einen Rundgang durch die württembergische Kulturgeschichte von der Eiszeit bis zur Ende der Monarchie bietet. 2016 folgte die Schausammlung Wahre Schätze mit den Ausstellungseinheiten zur Antike, zu den keltischen Fürstensitzen und zur Kunstkammer der Herzöge von Württemberg.
Eigenveranstaltung oder in Kooperation mit der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e. V.
Lehrgrabungen
Neuenstadt a. Kocher, Lkrs. Heilbronn
Dr. Andrea Faber, Prof. Dr. Michaela Konrad und Dr. Klaus Kortüm
Ehrenamtsprojekt "Forschungen zum römischen Neuenstadt am Kocher" - Grabungen 2022 ff.
Ein Grabungsprojekt mit Freiwilligen und interessierten Laien (2022 bis 2024/25)
Im April 2022 startete ein gemeinsames Projekt des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart (LAD) und der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Thema ist die weitere Erforschung der römischen Stadtanlage bei Neuenstadt am Kocher, Lkrs. Heilbronn. Der Beginn der Grabungen mit Beteiligung von Freiwilligen und interessierten Laien in Kooperation mit der Gesellschaft für Archäologie ist für den Juni 2022 vorgesehen. Im August und September 2022 erfolgt in diesem Rahmen ergänzend eine Lehrgrabung für Studierende der Universität Bamberg. Während der Grabungspause ab November 2022 erfolgen Dokumentationsaufgaben und Fundbearbeitungen. Ab Juni 2023 wurden die Grabungen fortgesetzt. Die in diesem Rahmen stattfindende Lehrgrabung der Universität Bamberg fand vom 21.8. bis 29.9.2023 statt. Für Freiwillige und interessierte Laien erfolgte die Einplanung von Mitarbeitsmöglichkeiten wieder über die Kommunikations-Plattform für Ehrenamtsprojekte.
2024: Die Grabungen werden ab Frühsommer fortgesetzt. Bei Interesse nehmen Sie gerne Kontakt mit Dr. Andrea Faber (Kontaktdaten siehe unten) auf.
Die römische Stadtanlage bei Neuenstadt a.K.
Vor einigen Jahren hat das LAD mit einem Forschungsprojekt im Bereich der neuentdeckten römischen Stadtanlage auf den Feldern bei Neuenstadt begonnen. In diesem Rahmen konnten erste Ergebnisse zu Ausdehnung, Struktur und Geschichte des römischen Neuenstadt erzielt werden. Darüber hinaus gelang die Ausgrabung spektakulärer Ruinen eines großen Tempels für Apollo Grannus.
Die für unsere Region außergewöhnliche antike Siedlung war Hauptort der römischen Verwaltungseinheit 'Aurelia G(...)' zwischen Neckar und 'Vorderem Limes'. Sie wurde nach mediterranen Prinzipien planmäßig an einem nach Süden, zum Kocher hin geneigten Hang, angelegt. Ihre Bebauung zieht sich über mindestens 25 Hektar bis ins Flusstal, wo sich vermutlich ein Hafen oder eine Anlegestelle befand. Repräsentative und öffentliche Bauten nehmen markante Punkte im Stadtgebiet ein. Das Zentrum bildet der Heilige Bezirk für Apollo Grannus.
Forschungsgrabung in Neuenstadt-Bürg
Vor kurzem hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) einem gemeinsam vom LAD und der Universität Bamberg gestellten Antrag auf Fördermittel stattgegeben: SIEDELN IN DYNAMISCHEN RÄUMEN. Neuenstadt am Kocher und die Civitas Aurelia G(…) als Modell für Urbanisationsprozesse in römischen Grenzzonen des 2. Jahrhunderts n. Chr. DFG-Projekt 2022 bis 2024/25.
Daher können nun die Forschungen mit Ausgrabungen in Neuenstadt-Bürg fortgesetzt werden. Sie sollen im Frühjahr dieses Jahres beginnen. Wissenschaftliche Projektleiter sind Prof. Dr. Michaela Konrad, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Archäologie der Römischen Provinzen und Dr. Klaus Kortüm, Landesamt für Denkmalpflege Zentrale Dienste und Denkmalforschung, Esslingen. Die Maßnahmen am Ort organisiert und leitet Dr. habil. Andrea Faber.
Vorgesehene Maßnahmen im Projekt
Die Planungen für die aktuellen Forschungen sehen neben der Beteiligung von interessierten Laien die feldarchäologische Ausbildung von Archäologiestudierenden vor.
Bei dem vorliegenden Angebot geht es zunächst in erster Linie um eine Beteiligung an den Ausgrabungen selbst: Bis Ende 2024 sollen im Bereich zweier für die nordwestlichen Grenzprovinzen ungewöhnlicher und bisher nur aus Luftbildern und geophysikalischen Prospektionen bekannter, vermutlich öffentlicher Gebäude der antiken Siedlung Ausgrabungskampagnen stattfinden. Ziel ist es, mehr über die Entwicklung der öffentlichen Infrastruktur als wichtigstem Teil der neu gegründeten Siedlung zu erfahren.
Die archäologischen Forschungen in Neuenstadt, dem administrativen und religiösen Zentrum der nach der kaiserlichen Familie der Aurelier benannten Kommune civitas Aurelia G(...), werden wichtige Erkenntnisse für die Landesarchäologie, aber auch zu grundsätzlichen Fragen der Funktion römischer Städte in Grenzräumen des römischen Reiches erbringen.
Anmeldung für die Grabungskampagne
Die erste Phase im Ehrenamtlichen-Projekt ist für Juni bis Oktober 2022 terminiert und wird ab Juni 2023 fortgesetzt. Wenn Sie Interesse haben, die Grabungen zeitweise tatkräftig zu unterstützen, schicken Sie bitte formlos eine E-Mail an die Grabungs- und Projektadresse: Andrea.Faber@uni-bamberg.de.
Auf der Kommunikationsplattform "moodle" werden dazu vor den eigentlichen Grabungswochen Abfragen eingestellt, in der Sie Ihre individuellen Beteiligungstage eintragen können. Eine Teilnahme über mehrere Tage ist erwünscht.
Sie erhalten anschließend weitere Informationen und ggf. Ihre Registrierungsdaten für die → Kommunikations-Plattform (moodle).
Hinweis: Eine Neuregistrierung kann manchmal etwas dauern, da wir vor Ort nicht immer online sind.
Wir freuen uns, mit diesem Projekt den Ehrenamtlichen im Land durch die Beteiligung an einer Forschungsgrabung ein attraktives Angebot machen zu können. Ihr → Mitgliedsbeitrag bei der Gesellschaft für Archäologie hilft auch hier, die Kosten für die Bereitstellung der technischen Infrastruktur (moodle) zu decken.
Projektseite der Universität Bamberg, Institut für Archäologische Wissenschaften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte - Archäologie der Römischen Provinzen: Siedeln in dynamischen Räumen − Neuenstadt am Kocher und die Civitas Aurelia G(...) als Modell für Urbanisationsprozesse in römischen Grenzzonen des 2. Jahrhunderts n. Chr. (DFG-Drittmittelprojekt 2022−2025). Mehr
uni.blog der Universität Bamberg
Im uni.blog der Universität Bamberg wird der aktuelle Grabungs- und Forschungsstand zum Projekt zusammengefasst. Die Fortsetzung der archäologischen Untersuchungen vor Ort "Zur Erforschung einer in Vergessenheit geratenen römischen Stadt" hat im Juli 2024 zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Ehrenamtlichen begonnen. Mehr
Publikationen (Auswahl)
Informationen zum Projektumfeld finden Sie in:
Klaus Kortüm, Tacitus im römischen Neuenstadt. In: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2012, S. 191–196. Mehr
Klaus Kortüm, Finale in Neuenstadt - Abschluss der Ausgrabungen im Apollo-Grannus-Tempel. In: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2013, S. 162–166. Mehr
Klaus Kortüm, Die römische Stadt bei Neuenstadt am Kocher, Kreis Heilbronn (2004) in: D. Planck – D. Krausse – R. Wolf (Hrsg.), Meilensteine der Archäologie in Württemberg. Ausgrabungen aus 50 Jahren (Darmstadt 2013), S. 217–219. Mehr
Michaela Konrad, Klaus Kortüm, Siedeln in dynamischen Räumen - Das römische Neuenstadt und die Grenzzone am Limes im Blick der aktuellen Forschung. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege, Jg. 51 Nr. 4 (2022), S. 278–285. Mehr
Andrea Faber, Michaela Konrad, Astrid Schmölzer, Klaus Kortüm, Neues zur römischen Stadt bei Neuenstadt am Kocher. In: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2022, S. 186–190. Mehr
Pressemitteilungen (Auswahl)
Regierungspräsidium Stuttgart, → Pressemitteilung vom 13.01.2022: "Archäologische Denkmalpflege: Untersuchungen an Römischer Siedlung mit Tempelanlage in Neuenstadt am Kocher werden fortgeführt (Landkreis Heilbronn)".
Regierungspräsidium Stuttgart, → Pressemitteilung vom 27.07.2023: „Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2022“ - Zusammenfassung der öffentlichen Präsentation des Jahrbuches auf der aktuellen Grabung in Neuenstadt a. K.. mit eindrucksvollen Fotos von Grabungsergebnissen.
Eigenveranstaltung oder in Kooperation mit der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e. V.
Sonstiges
Neues Schloss, Stuttgart
Archäologie-Preis Baden-Württemberg 2024
Veranstalter: Landesamt für Denkmalpflege, Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V., Förderkreis für Archäologie in Baden e.V. und Wüstenrot Stiftung