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Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V.

Dipl. Rest. Nicole Ebinger / Schwäbisch Gmünd

Einzigartiger Schmuck – außergewöhnliche Luxusobjekte – Kunstfertigkeiten keltischer Meisterschmiede

Ein Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe 2024 in Schwäbisch Gmünd: "Geheimnisvolle Vergangenheit - Moderne Archäologie. Entdecken - Bergen - Restaurieren"

Dipl. Rest. Nicole Ebinger ist Hauptkonservatorin und Fachbereichsleiterin Archäologische Restaurierung im Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen.

Als Ende 2010 unweit der Heuneburg die unberaubte Grabkammer einer frühkeltischen Fürstin im Block geborgen wurde, brach eine Sternstunde für die Landesarchäologie an. Die Erforschung des Grabes dieser ungewöhnlichen Dame, die 583 v. Chr. in der Donauebene bestattet worden war, erbrachte eine Vielzahl einzigartiger Erzeugnisse des keltischen Kunsthandwerks, darunter filigran verzierten Goldschmuck, kunstvoll gefertigte Bernsteinobjekte und außergewöhnliche Bronzearbeiten.

Das Forschungsprojekt „Keltenfürstin“ hat bereits jetzt unser Bild der frühkeltischen Gesellschaft im Allgemeinen und der Heuneburg im Besonderen maßgeblich erweitert. Die überraschend hochentwickelte Handwerkskunst nördlich der Alpen stand offensichtlich in enger Beziehung zu Etruskern und Griechen. Wir wissen jedoch heute, dass es sich bei den Stücken nicht um Importe handelt. Vielmehr stammen sie aus einer Werkstatt, die mediterrane Gold- und Kunstschmiedetechniken zwar beherrschte, diese aber abwandelte, um eigene Arbeitsweisen und neue Schmuckformen zu entwickeln. Durch einen glücklichen Zufall wissen wir inzwischen auch, dass diese Techniken in Werkstätten auf der Heuneburg angewendet wurden. Bei Ausgrabungen an der Nordspitze des Heuneburg-Plateaus wurde ein Grubenhaus freigelegt, das aus dem ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. stammt. Darin fanden sich Werkstattreste und Halbfabrikate, die in Größe, Form und Technik exakt zu den Schmuckstücken aus dem Fürstinnengrab passen.

Die detaillierte archäologische und naturwissenschaftliche Analyse aller Funde des Grabes haben weitere wichtige Erkenntnisse erbracht. Der Vortrag bietet Einblicke in die Lebenswelt der frühkeltischen Zeit insbesondere des frühkeltischen Kunsthandwerks.

 

Veranstalter: fem Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie in Kooperation mit der Gesellschaft für Archäologie, dem Arbeitskreis Archäologie in Schwäbisch Gmünd und der Gmünder VHS

Hinweis: der Vortrag findet nicht in den Räumen der Gmünder VHS statt, sondern in den neuen Räumlichkeiten des fem (s.u.)

Ort (neu): fem Forschungsinstitut, Katharinenstr. 13-17, 73525 Schwäbisch Gmünd (→ Karte/Ortsplan)

Beginn: 19.00 Uhr

Eintritt: 8,00 € / Mitglieder 5,00 € (Mitgliedsausweis bitte an der Kasse vorlegen)

Anmeldung: erforderlich per E-Mail an Frau Katja Baumgärtner → k.baumgaertner@fem-online.de

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