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Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V.

Dr. Christoph Ulmer / Esslingen a.N.

Der frühchristliche Dom von Aquileia. Eine Kirchenanlage des späten 3. Jhds.

Dr. Christoph Ulmer ist Kunsthistoriker und Reiseleiter. Er war viele Jahre im Istituto Regionale per le Ville Venete, der zentralen Stelle der Denkmalpflege für die Erhaltung der Villen tätig. Seine zahlreichen Publikationen machten ihn zum deutschen Friaul-Spezialisten.

Aquileia zählte zu den 10 größten Städten des römischen Reiches, die dritte in Italien nach Rom und Capua. Von dieser glanzvollen Zeit ist fast nichts übrig geblieben, das einzige aufrecht stehende Monument ist der mächtige Dom aus dem frühen Mittelalter. Dieser steht allerdings über den Grundmauern einer spätantiken Domanlage, deren Größe kaum hinter Trier zurück bleibt. Die mächtige Doppelkathedrale war der Sitz der Erzbischöfe und Patriarchen von Aquileia, Zentrum der größten Kirchenprovinz Europas, Ausgangspunkt der Mission nach Nordosten, die mindestens bis zum Lech und tief nach Ungarn hinein wirkte.

Der in Resten gut ablesbare Kirchenkomplex mit den beiden mächtigen Basiliken, zwei Atrien, einem Baptisterium mit großen Nebenräumen sowie einem Bischofspalast entstand über der früheren Kirchenanlage, deren sehr gut erhaltene Mosaikböden einen Bischof Theodor überliefern, der 316 auf einem Konzil in Arles bezeugt ist. Auch diese Anlage bestand aus mindestens zwei Kirchenräumen, einem Baptisterium und zahlreichen Nebenräumen, deren Funktionen unklar sind. Ebenso ungewiss ist die Datierung, denn manches spricht dafür, in dem Bischof den Vollender der Kirche mit ihrem Mosaikboden zu erkennen. Da es sich noch nicht um basilikale Bauten handelt und zumindest Teile der Mosaikböden noch aus dem 3. Jahrhundert stammen könnten, ist diese Anlage ein Kandidat für ein Beispiel einer vorkonstantinischen Kirche, wie sie lediglich mit der winzigen Hauskirche von Dura Europos bekannt ist. Neben den Besonderheiten der architektonischen Form könnte auch das Mosaik als ganz frühes Beispiel eines christlichen Bildprogramms gelesen werden.

Der Vortrag stellt diese Anlage vor und diskutiert das Für und Wider einer Datierung vor dem angeblichen Toleranzedikt von Mailand.

 

Veranstalter: Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V.

Ort: Landesamt für Denkmalpflege (LAD), Berliner Str. 12, 73728 Esslingen a.N., Paulus-Saal (Zugang über Haupteingang)

Karte/Ortsplan: Der → Umgebungsplan zum Veranstaltungsort in OpenStreetMap

Beginn: 17.00 Uhr

Anmeldung: Aufgrund der begrenzten Platz-Anzahl ist eine Anmeldung erforderlich (siehe unten).

Kosten: kostenfrei - um eine Spende wird gebeten.

Online-Anmeldung

Bitte nutzen Sie auch gerne noch kurzfristig das nachfolgende Online-Formular für Ihre schriftliche Anmeldung. Sie erhalten automatisch eine Eingangsbestätigung. Vielen Dank.

Änderungen vorbehalten.

+++ keine Anmeldung mehr möglich +++

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

 

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