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Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V.

Dr. Corina Knipper / Eberdingen-Hochdorf/Enz

Auf den Zahn gefühlt und in den Kochtopf geschaut: Naturwissenschaftliche Analysen zur Ernährung und Mobilität in der Eisenzeit

Vortragsreihe "Zwischen Kesseln und Bratspießen" im Rahmen der Sonderausstellung "Zwischen Kesseln und Bratspießen" – Ernährung bei den Kelten.

Dr. Corina Knipper, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Labor für Materialforschung, Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie, Mannheim

Moderne Analysemethoden sind heute fester Bestandteil bei der Untersuchung von Knochen und Zähnen aus archäologischen Ausgrabungen. Insbesondere Isotopenanalysen gewannen in den letzten Jahren an Bedeutung, indem sie über die Ernährungsweise von Mensch und Tier informieren und ortsfremde Individuen in Bestattungsgemeinschaften zu erkennen geben.

Anhand ausgewählter Beispiele wird der Vortrag präsentieren, wie aktuelle Labordaten unser Wissen über das Leben der Menschen während der Eisenzeit bereichert haben. So zeigen Isotopenanalysen an menschlichen Skeletten vom Glauberg (Hessen) und Vix (Burgund, Frankreich), dass sich soziale Differenzierung nicht nur in der Art der Grablegen und ihrer Ausstattung widerspiegelt, sondern auch bereits zu Lebzeiten mit dem Zugang zu unterschiedlichen Nahrungsmitteln einherging. Darüber hinaus handelt es sich gerade bei herausragend ausgestatteten Personen wiederholt um ortsfremde Personen in erster Generation.

Anhand zweier Gräberfelder und menschlichen Skelettresten in Siedlungsgruben in Basel-Gasfabrik (Schweiz) ließen sich für die späte Latènezeit neben einer generellen Charakterisierung von Ernährung und Mobilität der Bevölkerung die Zusammenhänge zwischen diesen Kategorien und den Bestattungs-weisen untersuchen. Hier sind besonders die Ergebnisse der Strontium-Isotopenanalysen hervorzuheben, die nicht nur von einer restriktiven Auswahl von Flächen für die landwirtschaftliche Nutzung, sondern auch von Wohnortwechseln bereits während der Kindheit zeugen. Der Vortrag wird die wichtigsten Analysemethoden und ihre Aussagemöglichkeiten und Grenzen in der modernen Eisenzeitforschungan der Schnittstelle von Natur- und Geisteswissenschaft vorstellen.

Veranstalter: Keltenmuseum Hochdorf/Enz in Kooperation mit dem Förderverein Keltenmuseum Hochdorf/Enz e.V. und der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V.

Ort: Gemeindehalle Hochdorf, Schillerstraße 35 (beim Schul- und Sportzentrum), 71735 Hochdorf/Enz

Beginn: 19:30 Uhr

Eintritt: 4,00 € / Mitglieder 3,00 € (Mitgliedsausweis bitte an der Kasse vorlegen)

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