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Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V.

Heidenheim a. d. Brenz

19. Heidenheimer Archäologie-Colloquium und 16. Verleihung des Kurt-Bittel-Preises

Veranstalter: Stadt Heidenheim mit Unterstützung des Heimat- und Altertumsvereins Heidenheim e. V. Die Leitung hat Dr. Günther Wieland, Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

Tagungsort: Rathaus Heidenheim, Emil-Ortlieb-Saal, Grabenstraße 15, 89522 Heidenheim

Beginn: FR 22. November 2019 um 15:00 Uhr

Tagungsgebühr: keine

Anmeldung: unbedingt erforderlich (s.u.)

Parken: Die Rathaustiefgarage schließt um 23:30 Uhr. Anfahrtsbeschreibung unter → www.heidenheim.de/Kontakt

Das Programm

Am Freitag, 22. November 2019 findet im Heidenheimer Rathaus das 19. Heidenheimer Archäologie-Colloquium und die 16. Verleihung des Kurt-Bittel-Preises für Süddeutsche Altertumskunde statt. Der Preisträger ist Dr. Thimo Jacob Brestel, Marburg, der für seine Dissertation "Die Ausgrabungen in Manching-Süd von 1990 – 2009. Studien zur Siedlungsstruktur und Befestigungsanlage des Oppidums“ ausgezeichnet wird.

Der Preisverleihung am Abend geht nachmittags wieder das Archäologie-Colloquium mit namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern voraus. Das Thema des diesjährigen Colloquiums, das in vier Fachvorträgen näher beleuchtet wird, lautet "Die Bevölkerungsverhältnisse in Süddeutschland in den Jahrzehnten um Christi Geburt".

Das vollständige Tagungsprogramm mit den Referenten und Vorträgen sowie weiteren Hinweisen zu Ablauf und Organisation entnehmen Sie bitte dem Einladungs-Flyer im Anhang.

Zum Inhalt

Weder die historische noch die archäologische Forschung kann bislang eine sichere Aussage zu den Bevölkerungsverhältnissen in Süddeutschland während der Jahrzehnte um Christi Geburt machen. Dies betrifft sowohl das Ende der keltischen Spätlatènekultur als auch den Beginn der römischen Besiedlung. Während in angrenzenden Regionen Siedlungen und Gräberfelder aus dieser Zeit belegt sind, kennen wir aus Süddeutschland bestenfalls vereinzelte Funde.

Das Fehlen archäologischer Siedlungsnachweise für einen Zeitraum von ca. 100 Jahren wird gerne mit historischen Nachrichten zusammengebracht, welche eine weitgehende Entvölkerung des Gebietes nahelegen, z.B. der von Klaudios Ptolemaios überlieferten „Helvetier-Einöde“. Welche Gründe vor dem Hintergrund der Ausweitung der Machtinteressen Roms und des Vordringens germanischer Bevölkerungsgruppen letztlich zur Aufgabe der keltischen Großsiedlungen (oppida), der Gutshöfe (Viereckschanzen) und Dorfsiedlungen um die Mitte des 1. Jh. v. Chr. geführt haben, ist nach wie vor rätselhaft. Der Großteil der spätkeltischen Bevölkerung dürfte in die Gebiete südlich und westlich des Rheins abgezogen sein.

Ob aber wirklich eine völlige Entvölkerung der Landschaft stattgefunden hat, ist fraglich, denn es finden sich einheimisch-keltische Traditionen in der materiellen und geistigen Kultur des römerzeitlichen Süddeutschland. Neben charakteristischen Keramikformen und Verzierungen sind dies auch typische Formen der ländlichen Siedlungen, wie sie im Bereich von großflächigen Grabungen in den letzten Jahren zum Vorschein kamen.

Im Rahmen des Kolloquiums wird diese interessante Fragestellung durch Beiträge aus verschiedenen Fachdisziplinen beleuchtet: Der prähistorischen und provinzialrömischen Archäologie, der Archäobotanik und der Numismatik.

Tagungsablauf Archäologie-Colloquium

15:00 Uhr Begrüßung und Einführung

  • Simone Maiwald – Bürgermeisterin
  • Dr. Martin Burkhardt - 1. Vorsitzender des Heimat- und Altertumsvereins
  • Dr. Günther Wieland - Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

Vorträge I

  • Dr. Patrick Nagy, Kantonsarchäologie Zürich - „Kelten, Germanen, Raeter und Römer – Neues zur Siedlungsgeschichte des Oppidums von Altenburg-Rheinau“
  • Dr. Michael Nick, Inventar der Fundmünzen der Schweiz, Bern - „Merklingen und Langenau – Zwei Silbermünzhorte der jüngeren Spätlatènezeit aus dem Südwesten Deutschlands“

Pause (ca. 16:45 Uhr bis 17:00)

Vorträge II

  • Prof. Dr. Sabine Rieckhoff, Universität Leipzig und Prof. Dr. Manfred Rösch, Universität Heidelberg - „Auswanderer und Einwanderer - Besiedlungsdynamik in Südwestdeutschland aus archäologisch-botanischer Sicht“
  • Dr. Bernd Steidl, Archäologische Staatssammlung München - „Konservativ und widerständig – Die Bevölkerung des Alpenvorlandes in römischer Zeit“

Gemeinsame Abschlussdiskussion

  • Moderation: Prof. Dr. Dirk Krausse / Dr. Günther Wieland, Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

ab 18:30 Uhr Imbiss (im Foyer des Rathauses)

Verleihung Kurt-Bittel-Preis

16. Verleihung des Kurt-Bittel-Preises der Stadt Heidenheim für Süddeutsche Altertumskunde an Herrn Dr. Thimo Jacob Brestel, Marburg, für seine Arbeit „Die Ausgrabungen in Manching-Süd von 1990 – 2009. Studien zur Siedlungsstruktur und Befestigungsanlage des Oppidums“.

20:00 Uhr Begrüßung und Laudatio

  • Bernhard Ilg– Oberbürgermeister
  • Prof. Dr. Susanne Sievers - Universität Frankfurt
  • Prof. Dr. Andreas Müller-Karpe - Universität Marburg

Preisübergabe und Dank des Preisträgers

Festvortrag

  • Prof. Dr. C. Sebastian Sommer, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege - „Drinnen/draußen – Der Raetische Limes und die römischen Grenzen in Süddeutschland: gegen wen?“

Stehempfang im Foyer des Rathauses

Musikalische Umrahmung

  • Stephan Kröger – Horn / Eric Mayr – Klavier, Musikschule Heidenheim

 

Anmeldung

Ihre verbindliche Anmeldung ist unbedingt erforderlich.

Richten Sie diese bitte bis zum 08. November 2019 mit Angabe der im Rückmeldeformular abgefragten Informationen an die Stadt Heidenheim, Historische Museen und Archiv. Nachfolgend finden Sie ein Rückmeldeformular zum Download.

Alternativ ist eine Online-Anmeldung für beide Veranstaltungen bis spätestens zum 11. November 2019 möglich unter → www.heidenheim.de/kurt-bittel-preis.

 

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