Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg, Konstanz
Wanderausstellung "Das KZ vor der Haustür"
Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg (alm)
Benediktinerplatz 5
78467 Konstanz
→ Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen 10:00 bis 17:00 Uhr, Montag geschlossen (Ausnahme: an Feiertagen, die auf einen Montag fallen, ist das Museum geöffnet), Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag, Silvester, Neujahr und Schmotziger Dunschtig (Fasnacht) geschlossen.
Der Eintritt zur Wanderausstellung ist im Ticket für die Dauerausstellung inbegriffen.
Wanderausstellung
Ab dem 25. Januar 2025 gastiert im Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg die Wanderausstellung „Das KZ vor der Haustür“. Sie gibt Einblicke in den nationalsozialistischen Terror in Baden-Württemberg während des Zweiten Weltkriegs und lädt zum Nachdenken ein:
Welche Spuren haben sich an den ehemaligen Terrororten in Baden-Württemberg erhalten? Was können solche materiellen Relikte über die NS-Verbrechen aussagen? Wie ist mit der schwierigen Erblast angemessen umzugehen und sollen die Zeugnisse eines verbrecherischen Kulturbruchs auch Kulturdenkmale sein? Mit diesen Fragen befasste sich das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart im Rahmen eines systematischen Erfassungsprojekts.
Die entstandene kleine Sonderpräsentation möchte die Neugier ihrer Besucherinnen und Besucher wecken und sie dazu einladen, sich dem Thema Denkmalpflege an NS-zeitlichen Terrororten über Texte und Exponate zu nähern. Bei den ausgestellten Objekten handelt es sich um Funde aus baden-württembergischen Konzentrationslagern, die bei Grabungen und Geländebegehungen des LAD geborgen wurden.
Hintergrundinformationen
In der Spätphase des Zweiten Weltkriegs entstanden im Umfeld der großen nationalsozialistischen Konzentrationslager zahlreiche Außenlager. Die Insassen wurden zur Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion herangezogen. Auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württemberg wurden ab Ende 1943 etwa 35 solcher Lager eingerichtet. Sie unterstanden der Verwaltung des KZ Natzweiler-Struthof. Der NS-Terror wurde dadurch öffentlich sichtbar, das „KZ vor der Haustür“ zur geläufigen Erscheinung. Der KZ-Komplex Natzweiler steht für ein deutsches Verbrechen von europäischer Reichweite.
Mehr als 52 000 Personen aus über 30 europäischen Nationen wurden in eines oder mehrere der Natzweiler-Lager deportiert, schätzungsweise mehr als 20.000 Häftlinge kamen ums Leben. Im Jahr 2018 wurde dem ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof und seinen etwa 50 Außenlagern in Frankreich und Deutschland von der EU-Kommission das Europäische Kulturerbe-Siegel verliehen. Die Auszeichnung erinnert an den KZ-Terror des NS-Regimes als eklatanten Bruch zivilisatorischer Normen und kultureller Grundwerte, der als traumatisierende Kollektiverfahrung zu einem Impulsgeber des Europäischen Einigungsprozesses geworden ist.

Das Museum: Das Archäologische Landesmuseum (ALM) wurde am 08. Juni 1990 vom Kabinett der Landesregierung Baden-Württemberg beschlossen. Es betreut und repräsentiert die Landesarchäologie und verantwortet das zentrale Fundarchiv für archäologische Funde aus dem gesamte Land in Rastatt. Sonderausstellungen werden in in der Zentrale in Konstanz sowie sieben Zweigmuseen präsentiert.
Die wichtigste Dauerausstellung des Archäologischen Landesmuseums präsentiert mittels einer repräsentativen Auswahl archäologischer Funde einen Querschnitt der Landesgeschichte und befindet sich in Konstanz. Sie ist im Konventsgebäude der ehemaligen Benediktinerabtei Petershausen untergebracht und wurde am 14. März 1992 zunächst als Außenstelle eröffnet. Seit 2010 ist das Museum ein eigenständiges Museum.
Seit 01.01.2003 gehören sechs archäologische Museen als Zweigmuseen zum Zuständigkeitsbereich des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg. Seit März 2012 ist das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren als siebtes Zweigmuseum zur "ALM-Familie" gestoßen.
→ www.alm-konstanz.de/archaeologisches-landesmuseum-baden-wuerttemberg (Stand: 06.01.23)