Die Gesellschaft für Archäologie
in Baden-Württemberg e.V.
3.500 Mitglieder
(Stand 04/2025)
Zur Geschichte der Gesellschaft ...
(siehe auch: → die Wikipedia-Artikel zur "Gesellschaft für Archäologie in Baden-Württemberg", zum ehemaligen "Förderkreis Archäologie in Baden" sowie zur landesweiten "Förderstiftung Archäologie in Baden-Württemberg")
Am 10. Dezember 1963 wurde die 'Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern e. V.' gegründet. Anschließend erfolgte der Eintrag in das Vereinsregister. Zunächst war sie vor allem ein Zusammenschluss für die Weiterbildung von ehrenamtlichen Beauftragten der Landesdenkmalpflege. In der Folge nahm die Zahl ihrer Mitglieder jedoch stetig zu, so dass ein vielfältiges Programm bestehend aus Vortragsreihen, Tagungen, Exkursionen, Führungen geschaffen wurde.
Am 06. April 1968 gründeten Freiburger und Karlsruher Archäologen und Denkmalpfleger gemeinsam mit kulturpolitisch engagierten Bürgerinnen und Bürgern den „Förderkreis für die ur- und frühgeschichtliche Forschung in Baden e. V.". Er konzentrierte sich in den Folgejahren parallel zur Gesellschaft für Archäologie auf den badischen Landesteil. Im Jahr 1993 erfolgte die Umbenennung in "Förderkreis Archäologie in Baden e. V.".
Seit 1988 bietet die Gesellschaft jährlich mehrwöchige Lehrgrabungen für ihre Mitglieder an, die oft in größere Forschungsgrabungen eingebunden sind (→ Dokumentation der Jahre 1988 - 2017, anschließend unter "Archiv Lehrgrabungen"). Hier erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Grundlagen der Grabungstechnik und der Dokumentation.
Seit dem Jahr 2000 ist die Gesellschaft zusammen mit dem Förderkreis an der Vergabe des "Archäologie-Preises Baden-Württemberg" beteiligt, der von der "Wüstenrot Stiftung" gestiftet und vom Landesamt für Denkmalpflege (LAD) ausgeschrieben wird.
Unter dem Titel → "Vier Jahrzehnte zum Wohle der Landesarchäologie" hat Hasso Kaiser, langjähriges Beiratsmitglied, im Nachrichtenblatt des Landesdenkmalamts Bd. 32, Nr. 4/2003 die Ziele und die Arbeit der Gesellschaft von den Anfängen bis zu ihrem 40-jährigen Bestehen im Jahr 2003 reich bebildert und kenntnisreich beschrieben.
Auf der Mitgliederversammlung im Jahr 2007 wurde die Umbenennung in 'Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e. V.' beschlossen: Denn die diskutierten Themen beschränkten sich schon lange nicht mehr nur auf die Vor- und Frühgeschichte, sondern erweiterten sich z. B. auch um Forschungsfelder der Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit.
Zusammen mit dem damaligen Verein "Förderkreis Archäologie in Baden" wurde 2010 die → "Förderstiftung Archäologie in Baden-Württemberg" mit Zuwendungen beider Vereine gegründet. Ziel und Zweck der Stiftung ist es, durch kleinere und größere Förderungs-Beträge archäologische Forschungen im Land und deren Präsentation zu unterstützen.
Das Jahr 2013 stand ganz im Zeichen des 50-jährigen Bestehens der Gesellschaft. Im Nachrichtenblatt des Landesdenkmalamtes Band 42, Nr. 4/2013 fasste Regina Wimmer, Geschäftsführerin der Gesellschaft, die zielgerichtete und erfolgreiche Arbeit des Vereins im Zusammenspiel mit der Landesarchäologie in einem ausführlichen Artikel zusammen: → "Ein halbes Jahrhundert Archäologie. Die Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern feiert ihr 50-jähriges Bestehen". Die Mitglieder waren über all die Jahre eng in wichtige Aktivitäten und Vorhaben im Lande eingebunden und nicht zuletzt durch Ausgrabungs- und Werkstattbesuche, Tagungen und Fachvorträge stets hautnah über die aktuellen Forschungsergebnisse informiert.
Anlässlich dieses Jubiläums wurde eine 'Ehrenmedaille in Silber' entworfen, die zukünftig Einzelpersonen für ihre besonderen Verdienste und ihren Einsatz für die Gesellschaft würdigen soll. Erster Empfänger war in diesem Jahr Manfred Schröder, Gründungsmitglied des Vereins im Jahre 1963.
Zum Jubiläum der Gesellschaft erschien ebenfalls im gleichen Jahr als Sonderpublikation eine umfassende Würdigung von spektakulären Funden aus 50 Fundorten in 50 Jahren: → "Meilensteine der Archäologie in Württemberg - Ausgrabungen aus 50 Jahren". Dieser hochwertig gedruckte Bildband, herausgegeben von Dieter Planck, Dirk Krausse und Rotraut Wolf, orientiert sich dabei an der Geschichte der Gesellschaft. Für jedes Jahr ihres Bestehens gibt er nicht nur Einblick in die Entwicklung der Forschungsarbeit und die vielen innovativen Stationen auf dem Weg der Landesarchäologie ins 21. Jahrhundert, sondern widmet sich ebenfalls der ganzen Bandbreite archäologischer Vermittlungsarbeit in Museen und an Originalfundplätzen. Die Publikation ist mittlerweile leider vergriffen.
Von 2014 bis zum 31. März 2020 (siehe auch → Pressemitteilung v. 25.03.2020) übernahm die Gesellschaft die Trägerschaft für das Freilichtmuseum Heuneburg, das nach der jährlichen Winterpause im Frühjahr 2020 unter der neuen Trägerschaft der "Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg" als → "Heuneburg - Stadt Pyrene" für Besucher öffnete. Nach Aussage von Prof. Dr. Wolf hätte ohne das Engagement der Gesellschaft die Bedeutung dieses besonderen Ortes für die 'Keltenforschung' und ihre Vermittlung in der Öffentlichkeit sicher stark gelitten.
Anläßlich ihres achtzigsten Geburtstages wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung 2016 dem ehemaligen Vorstandsmitglied Dr. Rotraut Wolf die 'Ehrenmedaille in Silber' überreicht.
Die Heuneburg mit ihrem Umfeld ist ab 2020 als zentraler Bestandteil in eine kulturpolitische Landeskonzeption „Baden-Württemberg und seine Kelten“ eingebunden (→ Pressemitteilung vom 08.01.19). Eine Art Auftakt stellte das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege veranstaltete → Symposium "Die Kelten in Baden-Württemberg" dar, das am 11. November 2019 in Stuttgart stattfand.
Seit 2020 unterstützt die Gesellschaft langfristige Grabungsprojekte mit Ehrenamtlichen und Freiwilligen des LAD. Den Auftakt bildete das zweijährige Ehrenamtsprojekt → "Archäologie rund um den Wunnenstein". Gewissermaßen als Pilotprojekt mit Einsatz- und Ausbildungsplanung wurde hier das Zusammenspiel von Prospektionen, Grabungen, Fundbearbeitung, Dokumentation bis hin zur Luftbildanalyse (DOP) und Literaturrecherche in der Praxis umgesetzt. Im Anschluss startete im Herbst 2021 als weiteres Projekt die → "Forschungsgrabung Ammerbuch-Reusten", welches in drei Jahren wichtige → Forschungsergebnisse aus dem Umland des Kirchberges in Reusten erzielte. Ein neues Ehrenamtsprojekt in Kooperation des LAD mit der Universität Bamberg ging im Frühjahr 2022 an den Start: → "Forschungen zum römischen Neuenstadt am Kocher". Für diese "Grabungsprojekte mit Freiwilligen" stellt die Gesellschaft mit einer speziell angepassten → moodle-Plattform die technische Infrastruktur zur internen Kommunikation und Einsatzplanung der Ehrenamtlichen zur Verfügung.
2023 erhielt der ehemalige Vorsitzende und aktuelle Ehrenvorsitzende der Gesellschaft Prof. Dr. Dieter Planck am 16.02.23 im Reinhold Würth Saal des Landesmuseums Württemberg die 'Ehrenmedaille in Silber' für seine Verdienste um die Gesellschaft und die Förderung des Ehrenamtes.
Ende 2023 feierte die Gesellschaft für Archäologie ihr 60-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass erschien das Mitteilungsblatt 2023/2 als → Jubiläumsausgabe mit dem Titelthema "Ausgrabungen der Jahre 2013 bis 2023 in Württemberg". In Anlehnung und quasi als Fortschreibung der vor 10 Jahren zum 50. Jahrestag erschienenen Sonderpublikation "Meilensteine der Archäologie in Württemberg" werden darin herausragende Grabungen und Funde der letzten zehn Jahre vorgestellt. Diese "Zeitreise" war ebenfalls der Leitfaden für das Fest-Kolloquium → "60 Jahre Gesellschaft für Archäologie" am 25. November 2023 in Stuttgart.
Unter dem Titel → "Ehrenamt in der Denkmalpflege - 60 Jahre Gesellschaft für Archäologie. Interview mit Franz Hoffmann und Dr. Jörg Bofinger" wird im "Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege", Heft 4/2023 vor diesem Hintergrund die jahrzehntelange erfolgreiche Zusammenarbeit von GfA und LAD unterstrichen sowie die besondere Bedeutung des Ehrenamts auch für die Zukunft durch die Interviewpartner herausgestellt.
2024 wurden aufgrund der erfolgreichen Grabungsprojekte mit Freiwilligen zwei weitere Forschungprojekte mit Ehrenamtlichen durchgeführt (LAD-Forschungsgrabungen → "Osterholz" bei Kirchheim am Ries und → "Heidengraben" im Gewann 'Hochholz' bei Erkenbrechtsweiler. Für die Einsatzplanung zur Mitarbeit wurde die bewährte → moodle-Plattform der Gesellschaft genutzt.
Die Vereinsaktivitäten des Förderkreises wurden durch den überraschenden Tod der langjährigen Geschäftsführerin Renate Ludwig überschattet (→ Todesanzeige per Mail an alle Mitglieder). Ein → Nachruf ist im Mitteilungsblatt 2024-2025 des Förderkreises (als PDF im Archiv) auf den Seiten 13-15 abgedruckt.
Im November 2024 fand das erste → "Archäologie-Forum Baden-Württemberg" in Esslingen a. N. statt, bei dem die Gesellschaft als Kooperationspartner beteiligt ist. Ziel des LAD war es, erstmals alle in der Landesarchäologie Baden-Württembergs tätigen Institutionen (Universitäten, Denkmalpflege, Museen, Grabungsfirmen und weitere Dienstleister) zusammenzuführen. Im Mittelpunkt der Initialveranstaltung stand die Etablierung von Arbeitsgemeinschaften zu den einzelnen archäologischen Epochen.
2025 ergab sich die Möglichkeit zum Zusammengehen der beiden großen archäologischen Vereine in Baden-Württemberg. Am 22. März 2025 wurde dieser Zusammenschluss durch die Mitgliederversammlungen in Konstanz in großer Einigkeit auf den Weg gebracht (siehe dazu die → Pressemitteilung vom 02. April 2025). Mit den gleichzeitig beschlossenen Satzungsänderungen lautet der neue Name jetzt "Gesellschaft für Archäologie in Baden-Württemberg e.V.".
Am 01. Juli 2025 starb unser langjähriger Ehrenvorsitzende Prof. Dr. Dieter Planck. Er wurde am 17. Juli 2025 im Familiengrab auf dem Sülchenfriedhof in Rottenburg a. Neckar beigesetzt. Die → Traueranzeige der Gesellschaft für Archäologie in der Stuttgarter Zeitung (StZ) erschien am 09. Juli 2025. Weitere Traueranzeigen finden Sie → hier. In einem → Nachruf würdigt das Landesamt für Denkmalpflege die Verdienste von Dieter Planck um die Landesarchäologie in Baden-Württemberg.

