scroll top
Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V.

Urgeschichtliches Museum Blaubeuren (urmu)

Sonderpräsentation "Fund des Jahres: Schlagstein mit Ockerspuren"

Urgeschichtliches Museum Blaubeuren
Kirchplatz 10
89143 Blaubeuren

urmu.de

→ Öffnungszeiten Sommersaison (15. März bis 30. November)
Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 17:00 Uhr, Montag geschlossen
Ostermontag, Pfingstmontag und 3. Oktober (Tag der deutschen Einheit) geöffnet. Karfreitag geschlossen

→ Öffnungszeiten Wintersaison (01. Dezember bis 14. März)
Dienstag bis Samstag 14:00 bis 17:00 Uhr, Sonntag 10:00 bis 17:00 Uhr, Montag geschlossen
24. bis 26. Dezember, Silvester und Neujahr geschlossen, Heilige-3-Könige geöffnet

Sonderpräsentation

Schon die Jäger und Sammler der Altsteinzeit nutzten Naturfarben wie Ocker: Sie bemalten damit Gegenstände und Körper, gerbten Leder, schützten sich vor Insekten und Sonne oder nutzten es als Zusatz im Klebstoff bei der Werkzeugherstellung. Ein unscheinbarer, kleiner Geröllstein von der Schwäbischen Alb gibt wichtige Aufschlüsse darüber, wie sie die Farben herstellten.

Aus dem Hohle Fels sind Hunderte von Rötelstücken sowie einige Objekte mit Resten dieses Farbpigments bekannt. Herausragend sind dabei die mit roten Tupfen bemalten Kalksteine.

Aber über den handwerklichen Prozess um die Aufbereitung der mineralischen Farbbrocken hin zu einer nutzbaren Farbe ist wenig bekannt. Der jetzt gefundene Schlagstein und "Reibestein" zeigt nun den Aufbereitungsprozess von Farbe. Die Aufsehen erregenden Grabungergebnisse sind im neu erschienenen Jahrbuch → "Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2018" veröffentlicht.

Der Reibestein wird bis Anfang Januar 2020 im urmu als "Fund des Jahres" präsentiert – begleitet von anderen Exponaten mit Bezug zu Farbe.

 

Das Museum: 1965 wurde das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren in einem Raum des „Spitals zum Heiligen Geist“ eröffnet. Prof. Gustav Riek von der Universität Tübingen wollte die Fundstücke und Ergebnisse seiner Ausgrabungen in der Brillenhöhle und der Großen Grotte der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Stadt Blaubeuren richtete daraufhin eine kleine Ausstellung ein und übernahm die finanzielle Trägerschaft.

Aus dieser Keimzelle hat sich das Museum bis heute weiter entfaltet. Nach diversen Um- und Erweiterungsbauten ist das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren (urmu) jetzt Zweigmuseum des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg. Es ist das zentrale Schwerpunktmuseum für die Altsteinzeit in Baden-Württemberg und Forschungsmuseum der Universität Tübingen. Ausgestellt ist das eiszeitliche Leben am Rand der Schwäbischen Alb vor 40.000 Jahren. Höhepunkte sind die älteste Kunst und die ältesten Musikinstrumente der Menschheit mit Originalfunden aus der Region. Prominentestes Exponat ist das Original der „Venus vom Hohle Fels“.

Mit der räumlichen Erweiterung und der Präsentation von Originalen der Eiszeitkunst in der Fundregion wird das Museum seiner Rolle als zentrales Informationszentrum für das UNESCO-Welterbe "Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb" gerecht.

www.urmu.de (Stand: 15.04.19)

Zurück