scroll top
Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V.

Diözesenmuseum Rottenburg

Sonderausstellung "in unserer erde - Grabfunde des Frühen Mittelalters im Südwesten" -seit 22.05.21 wieder geöffnet-

aktueller Hinweis: Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie und den beschlossenen bundesweit einheitlichen Maßnahmen war der Veranstaltungsort vom 01.11.20 bis 07.03.21 geschlossen. Er war seit dem 09.03.21 wieder geöffnet; beachten Sie die Online-Zutritts-Buchung auf der Homepage des Veranstaltungsortes. Das Museum war ab dem 02.04.21 leider wieder geschlossen, hat jetzt aber seit dem 22.05.21 wieder geöffnet. Die Sonderausstellung wurde bis zum 04.07.21 (ursprünglich 31.03.21) verlängert. (Stand: 28.05.21-fh)

Diözesanmuseum Rottenburg
Karmeliterstr. 9
72108 Rottenburg a.N.

dioezesanmuseum-rottenburg.de

→ Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag 14:00 bis 17:00 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag 11:00 bis 17:00 Uhr, Montag geschlossen,
Weiberfastnacht bis Faschingsdienstag, Karfreitag bis Ostersonntag, Pfingstsonntag und Allerheiligen geschlossen. In der Sommerpause achten Sie bitte auf aktuelle Ankündigungen auf der Website des Museums.

Bitte beachten Sie die lokal geltenden Vorgaben nach dem Infektionsschutzgesetz.

Sonderausstellung

Vom 18. Oktober 2020 bis zum 04. Juli 2021 (ursprünglich 21. März 2021) ist im Diözesanmuseum Rottenburg die Sonderausstellung "in unserer erde - Grabfunde des Frühen Mittelalters im Südwesten" zu sehen.

Gerade hat die Sülchenkirche erneut eine architektonische Auszeichnung erhalten, eine Anerkennung beim Staatspreis Baukultur des Landes für die Neugestaltung der Bischofsgrablege. Bei den im Zuge dieser Neugestaltung 2011 – 2017 erfolgten archäologischen Grabungen wurden bedeutende frühmittelalterliche Grabschätze gefunden. Das Diözesanmuseum plant im Herbst und Winter 2020/21, Sülchens 1.500-jährige, ununterbrochene Bestattungstradition in den Mittelpunkt einer großen Ausstellung zu stellen.

Die Präsentation fragt danach, wer die im 6. / 7. Jahrhundert in Sülchen bestatteten Personen waren, welchen ethnischen Gruppen sie angehörten, welche religiösen Vorstellungen sie hatten. Diese Fragen können nur anhand der Sülchener Grabbeigaben und vergleichbarer Objekte aus der Umgebung diskutiert werden. Schriftliche Berichte haben wir aus dieser Zeit fast nicht.

Der heutige südwestdeutsche Raum war kein homogener Glaubens- und Kulturraum, vielmehr herrschten dort unterschiedliche kulturelle Motive und religiöse Symbole vor. Diese Kulturräume und heidnische wie christliche Religionsvorstellungen trafen im Frühen Mittelalter in der Siedlung Sülchen aufeinander. Es handelte sich vermutlich um eine westlich geprägte  Bestattungsgemeinschaft eventuell aus dem fränkischem Raum, die in dieser Zeit den katholischen Glauben annahm und schon sehr
früh, spätestens 680, eine Steinkirche an der Stelle der heutigen Sülchenkirche errichtete. In der unmittelbaren Umgebung, in Derendingen, beerdigten Alamannen dagegen ihre Toten in Hofgrablegen oder in Prunkgräbern mit Goldblattkreuzen. In Hailfingen wiederum sprechen Fibeln mit Runen eine eher vorchristliche Sprache.

Das Frühmittelalter war eine Zeit, in der die Menschen einerseits kleinräumig zusammenlebten, andererseits aber durchaus mobil waren und Handels- und Verwandtschaftsbeziehungen über große Distanzen hinweg pflegten. So stammen aus südwestdeutschen Gräbern byzantinische Schmuckobjekte, burgundische Fibeln, langobardisch geprägte Goldblattkreuze oder Bernsteine aus  Nordeuropa. Diese wertvollen Grabbeigaben werden in der Ausstellung ästhetisch ansprechend präsentiert. Auf diese Weise können die verschiedenen Grabensembles unmittelbar faszinieren und zugleich eine Welt erschließen, von der wir heute oft nur eine vage Vorstellung haben.

Die Präsentation und der dazu erscheinende wissenschaftliche Begleitband entsteht in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.

 

Das Museum: Das Museum der Diözese Rottenburg-Stuttgart gehört zu den ältesten Institutionen seiner Art und beherbergt eine der bedeutendsten Bestände mittelalterlicher Kunst in Baden-Württemberg. Begründet wurde es 1862, als der Rottweiler Pfarrer Johann Georg Martin Dursch seine Sammlung altschwäbischer Malerei an Joseph von Lipp, den damaligen Bischof von Rottenburg, verkaufte.

Seitdem stetig gewachsen, präsentiert das Museum heute neben einer reichen Auswahl spätmittelalterlicher Malerei und Skulptur eine eindrucksvolle Sammlung sakraler Schatzkunst, herausragende Beispiele der Volkskunst wie auch die größte Reliquienglassammlung im deutschsprachigen Raum. Durch diese unterschiedlichen Kunstfelder gewinnt der Besucher Einblick in die über tausendjährige Glaubenstradition des deutschen Südwestens.

www.dioezesanmuseum-rottenburg.de (Stand: 03.07.20)

Zurück