scroll top
Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V.

Alamannenmuseum Ellwangen

Sonderausstellung "Gut betucht - Textilerzeugung bei den Alamannen“ -seit 25.03.21 wieder geschlossen-

aktueller Hinweis: Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie und den beschlossenen bundesweit einheitlichen Maßnahmen war der Veranstaltungsort vom 02.11.20 bis 07.03.21 geschlossen. Er ist seit dem 09.03.21 wieder geöffnet. Das Museum ist ab dem 25.03.21 leider wieder geschlossen. Die Sonderausstellung, deren Ende am 17.01.21 gewesen wäre, wird Dank der Zustimmung der Leihgeber bis zum 11. April 2021 verlängert. (Stand: 24.03.21-fh)

Alamannenmuseum
Haller Straße 9
73479 Ellwangen

alamannenmuseum-ellwangen.de

→ Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag 14:00 bis 17:00 Uhr, Samstag und Sonntag 13:00 bis 17:00 Uhr, sowie nach Vereinbarung, Montag geschlossen

Bitte beachten Sie die lokal geltenden Vorgaben nach dem Infektionsschutzgesetz.

Sonderausstellung

Vom 07. Februar 2020 - mit Unterbrechung - bis zum 11. April 2021 (bisher 11. Oktober 2020 bzw. 17. Januar 2021) ist im Alamannenmuseum Ellwangen die Sonderausstellung "Gut betucht – Textilerzeugung bei den Alamannen" zu sehen.

« Ich habe nichts anzuziehen! » Gemeint ist damit aber nicht, dass man nun in die Not käme, nackt herumlaufen zu müssen. Sondern das genaue Gegenteil ist der Fall: die Auswahl an Kleidung, die im Schrank hängt, ist so groß, dass einem die Auswahl schwerfällt. Und wenn man trotzdem nicht weiter weiß, kann man sich immer noch über das Internet ein neues Outfit bestellen und bekommt es auch noch schnellstens ins Haus geliefert.

Die Kleidung der Alamannen

Ganz anders sah es da zu Zeiten der Alamannen aus. Zum einen gab da weder Schränke noch Internet. Zum anderen war die Anzahl der Kleidungsstücke, aus denen man wählen konnte, doch recht überschaubar. Gar mancher war tatsächlich froh, wenn er nicht nackt laufen musste.

Seit der Mensch begonnen hat, Kleidung zu tragen, spielt nicht nur die Schutzfunktion eine wichtige Rolle, sondern sehr schnell kam auch der ästhetische Aspekt hinzu. Aber erst mit der Herstellung von Garn aus einzelnen Fasern und deren Weiterverarbeitung zu Textilien besteht die Möglichkeit, das Aussehen selbst zu bestimmen. Seit dieser Zeit haben sich die einzelnen Arbeitsschritte nicht wesentlich verändert. Nur übernehmen heute Maschinen, was Jahrtausende lang mühevolle Handarbeit war. Erst durch die Industrialisierung der Textilproduktion ist die für uns heute selbstverständliche große Auswahl an Kleidungsstücken möglich geworden.

Textilarchäologie

Im Mittelpunkt der Sonderausstellung zur Kleidung der Alamannen stehen neue Erkenntnisse der Textilarchäologie. Wolle und Leinen waren die hauptsächlich zur Verfügung stehenden Materialien. Anhand von archäologischen Funden werden die einzelnen Schritte vom Schaf zum fertigen Mantel nachvollziehbar. Doch die Herstellung von Leinenstoffen war noch viel aufwendiger.

Im Gebiet der Alamannen haben sich Textilien durch die Zeit nur sehr schlecht erhalten. Deshalb zeigt die Ausstellung an Repliken ausgewählter Beispiele, wie die Kleidung ausgesehen haben könnte. Etwas Besonderes stellt dabei die Installation der Grablege einer vornehmen Dame aus Lauchheim dar: Sie zeigt, in welcher Kleidung und mit welchen Textilbeigaben die Tote bestattet wurde.

Die Ausstellung zeigt auch den Arbeitsaufwand, der mit der Herstellung eines einzigen Kleidungsstückes verbunden ist. Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit sind also keine Erfindung unserer Zeit.

Ausstellungseröffnung

Die Ausstellung wird am Freitag, 07.02.2020, um 18:00 Uhr im Alamannenmuseum Ellwangen eröffnet.

Es sprechen Oberbürgermeister Michael Dambacher sowie der 1. Vorsitzende des Fördervereins Alamannenmuseum Ellwangen, Werner Kowarsch und der Museumsleiter Andreas Gut.

Der Kurator der Ausstellung Jürgen Heinritz aus Pleidelsheim gibt an diesem Eröffnungsabend eine Einführung in die Ausstellung.

Der Eintritt zur Ausstellungseröffnung ist frei.

Begleitpublikation

Eine Begleitpublikation "Gut betucht - Textilerzeugung bei den Alamannen" ist im Juni 2020 erschienen und seither im Alamannenmuseum erhältlich.

Der 64-seitige Band 4 der Reihe "Schriften des Alamannenmuseums Ellwangen" vereint die Texte des Ausstellungskurators Jürgen Heinritz mit Beiträgen des Museumsleiters Andreas Gut, der Textilarchäologin Christina Peek, der Weberin Mina Kaiser und der Lehrstuhlinhaberin für Modedesign mit dem Schwerpunkt Strick- und innovatives Produktdesign am Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach, Ellen Bendt.

Das Buch mit der ISBN 978-3-00-065529-6 kostet 7,90 € und wird auf Wunsch gegen eine Versandgebühr von 1,55 € auch per Post zugeschickt. Weitere Informationen zum Inhalt und zu den Bezugsmöglichkeiten finden Sie -> hier.

6. Ellwanger Alamannen-Forum

Auch in diesem Jahr findet vom 10. bis 11. Oktober 2020 wieder das Ellwanger Alamannen-Forum: "Leben an Jagst - Textilerzeugung bei den Alamannen" statt. Das Programm und die besonderen Hygienebestimmungen aufgrund der Corona-Pandemie finden Sie unter → Veranstaltungen/Sonstiges.

 

Das Museum: In Ellwangen entstand in den letzten Jahren im Gebäude der mittelalterlichen Nikolauspflege in der Haller Straße 9, direkt an der B 290, ein neues Museum, das Ende September 2001 eröffnet wurde: das Alamannenmuseum Ellwangen. Anhand bedeutender archäologischer Funde aus ganz Süddeutschland präsentiert das Museum einen Überblick über fünf Jahrhunderte alamannischer Besiedlung vom 3. bis zum 8. Jahrhundert nach Christus.

Im Mittelpunkt stehen dabei die einmaligen Grabungsfunde aus dem nur wenige Kilometer jagstaufwärts gelegenen Lauchheim. Dort wurde seit 1986 nicht nur der bisher größte alamannische Friedhof Baden-Württembergs mit wertvollen Grabbeigaben, sondern auch die dazugehörige alamannische Siedlung mit Herrenhof und mehreren reich ausgestatteten Hofgrablegen ausgegraben.

Die vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg durchgeführten Ausgrabungen werden gerade erst wissenschaftlich ausgewertet und wurden bisher noch nirgends so ausführlich gezeigt. Im Alamannenmuseum Ellwangen wird die Zeit der Alamannen auf vielfältige Weise wieder lebendig.

www.alamannenmuseum-ellwangen.de (Stand: 22.09.18)

Zurück