Ein Orden aus dem 12. Jahrhundert
Der Deutsche Orden ist tief im Südwesten verwurzelt und hat ihn mitgeprägt. Die imposanten Schlösser auf der Insel Mainau, die Kapfenburg und die weitläufige Residenz in Mergentheim sind markante Zeichen für sein frühes Wirken. Schon bald nach der Gründung des Ordens 1190 als Hospitalorden im Heiligen Land entstanden Niederlassungen im deutschen Raum.
800 Jahre in Mergentheim
Aus Begeisterung für die Pflege von kranken Pilgern und verletzten Kreuzfahrern stifteten die drei Brüder Hohenlohe 1219 dem Deutschen Orden umfangreichen Besitz und Rechte in und um Mergentheim. Deswegen wird 2019 das Jubiläum „800 Jahre Deutscher Orden in Mergentheim“ feierlich begangen.
Sehenswertes und Überraschendes
Rund 100 Exponate– Vertrautes wie Überraschendes – spiegeln beim Gang durch das Schloss an 20 Stationen südwestdeutsche Ordensgeschichte. Die Ausstellung nimmt Bezug auf die Provinzen Elsaß-Burgund und Franken, einsschließlich der zahlreichen Niederlassungen, die von Mainz bis weit in die Schweiz hineinreichten. Auch viele Adelsgeschlechter, die dem Orden über Jahrhunderte die Treue hielten, sind Teil dieser Ausstellung.
Spuren des Ordens
Oft saß der Deutsche Orden in Metropolen wie Freiburg, Frankfurt a. M. und Würzburg, wo er durch seine Vernetzung Reichspolitik mitgestaltete. Er fand sich aber auch in abgelegenen Regionen. Stets trat der Deutsche Orden an seinen Niederlassungen als bedeutender Bauherr auf und trug zum imposanten Erscheinungsbild vieler Orte bei. Dazu beschäftigte er eigene Baumeister. So verewigte sich beispielsweise Blasius Berwart (1530-1589) im Mergentheimer Schloss mit einer Wendeltreppe, die eine Glanzleistung der Renaissance-Baukunst darstellt.