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Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V.

Schlossgebäude, Heubach

Sonderausstellung aktueller Nachgrabungsergebnisse aus der Höhle "Kleine Scheuer"

Schlossgebäude Heubach
Foyer / Heimatmuseum
Schlossstraße 9
73540 Heubach

heubach.de

→ Öffnungszeiten
Dienstag 9:00 bis 13:00 Uhr und 15:00 bis 18:30 Uhr, Mittwoch 9:00 bis 12:00 Uhr und 15:00 bis 18:00 Uhr, Donnerstag 9:00 bis 12:00 Uhr, Freitag 9:00 bis 12:00 Uhr und 13:00 bis 17:00 Uhr, Samstag 9:00 bis 13:00 Uhr, Sonntag 14:00 bis 17:00 Uhr, Montag geschlossen

Sonderausstellung

Nach den neuerlichen Grabungen Mitte 2018 in der Höhle "Kleine Scheuer" am Rosensteinmassiv präsentiert die Stadt Heubach in Kooperation mit der Universität Tübingen, Abt. Ur- und Frühgeschichte, die aktuellen Grabungsergebnisse.

Die Exponate werden vom 22. März bis zum 07. April 2019 in einer kleinen Ausstellung im Foyer des Schlossgebäudes gezeigt. Die bemerkenswerten Funde erweitern in besonderer Weise die vorhandenen Kenntnisse über die Lebensweise der Menschen der Epoche des Magdalénien.

Bekanntheit erlangte die "Kleine Scheuer" vor allem durch die Schnitzerei einer Dasselfliegenlarve aus Gagat, die als ältestes Kunstwerk im Ostalbkreis zu werten ist. Bei der geräumigen Höhle handelt es sich um eine Fundstelle aus dem Magdalénien, die auf ca. 14.000 Jahre vor heute datiert. Eine ältere Besiedlung ist bislang nicht eindeutig bewiesen. Einige Geräteformen könnten jedoch darauf hindeuten, dass schon im Aurignacien, also vor über 30.000 Jahren Menschen in der "Kleinen Scheuer" präsent waren.

Aus der Urgeschichtlichen Sammlung in Tübingen sind über 170 Stücke aus der "Kleinen Scheuer" bekannt. Ergänzt werden diese durch die Funde der Kellerschen Grabung, die im Heubacher Schlossmuseum ausgestellt sind. Neben diesen Artefakten befinden sich weitere kleinstückige Silices im Württemberger Landesmuseum. Zudem gelang Adolf Regen vom AK Steinzeit Schwäbisch Gmünd das Auffinden 149 verschollener Artefakte, die womöglich aus einer unbekannten Nachgrabung stammen.

Bei den jetzt aktuell erfolgten Nachgrabungen ist mit 242 Einzelfundeinmessungen und 157 Sammelfunden die Fundmenge höher als erwartet. Die neuen Funde dienen somit als Ergänzung des bislang noch unvollständigen Inventars aus der "Kleinen Scheuer." Die meisten Funde sind klein, weshalb gerade viele Rückenmesser erst beim Durchsieben der Sedimente entdeckt wurden. Als chronologisch relevant erweist sich zudem die Rückenspitze, die auf eine spätpaläolithische Begehung hindeutet. Die altsteinzeitlichen Forschungen am Rosenstein stellen sich also weiterhin als erfolgreich heraus, weswegen die Forschungen in Bezug auf andere Höhlen fortgesetzt werden sollen.

Ausstellungseröffnung

Am Donnerstag, 21. März 2019 um 19:00 Uhr wird die Ausstellung offiziell eröffnet. In einem Fachvortrag von Prof. Dr. Harald Floss und dem Doktoranden Stefan Wettengl, Eberhard Karls Universität Tübingen, gibt es fundierte Erläuterungen zu den ausgestellten Funden und Grabungsergebnissen.

Zu dieser Veranstaltung in der Aula des Rosenstein-Gymnasiums, Helmut-Hörmann-Str. 19 in Heubach sind Sie herzlich eingeladen.

 

Der Ausstellungsort: Das Woellwarthsche Schlossgebäude aus dem Jahr 1524 wurde in den 90er Jahren aufwendig und mit viel Liebe zum Detail saniert. Mit seinen Kunstschätzen und Baudetails ist es eines der prägnantesten Bauwerke in Heubach. Die schönste der Stuben wird seitdem als Trauzimmer genutzt. Das Gebäude beherbergt die Stadtbibliothek und das Heubacher Heimat- und Miedermuseum.

heubach.de (Stand: 22.02.19)

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