Vierzig Jahre Erhebung Mössingens zur Stadt geben Anlass, zurückzublicken auf weit mehrals die letzten vier Jahrzehnte der Stadt und ihrer Teilorte. Es ergibt sich eine überraschende Vielfalt. Das Spektrum der archäologischen Fundstellen und Funde reicht von den Zeugnissen vorgeschichtlicher Epochen bis in die frühe Neuzeit. Der älteste Fund ist ein 1869 gefundener Mammutzahn aus der letzten Eiszeit, einer der jüngsten ein 2010 entdeckter Nachgeburtstopf aus einem Mössinger Keller.

Dazwischen spiegeln Steingeräte der Jungsteinzeit, Schmuck aus Grabhügeln der Bronzezeit und der frühen Kelten, keltische und römische Gutshöfe, alamannische Gräber, mittelalterliche Burgen und die Belsener Kapelle die Besiedlungsgeschichte des Albvorlandes. Besonders hervorzuheben ist einer der ganz seltenen Goldfingerringe aus einem Hügelgrab der mittleren Bronzezeit sowie die reiche Schmuckausstattung der frühmittelalterlichen Gräber.

Ein eigenes Kapitel widmet sich der Belsener Kapelle, in dem den vermeintlichen und tatsächlichen Rätseln dieses oft beschriebenen Kirchleins nicht zuletzt anhand der Ergebnisse neuer Untersuchungen nachgegangen wird. So fallen nicht nur bezeichnende Schlaglichter auf die Vor- und Frühgeschichte der Stadt, sondern auch auf eine fast 200-jährige Geschichte der prähistorischen Forschung am Fuße der Schwäbischen Alb.